Myanmar II (Rakhine) + Myanmar III (Shan-State)

Landkarte

Myanmar I

Die erste Reise durchs goldene Land der Buddhas und Geister
5.2.-24.2.2001

Die Bettler - Das Militär - In der Hauptstadt - Der Volksglaube - Wochentage und Zahlen - Urtümliche Medizin - Buddhafiguren - Sprachunterricht - Die Sonne zwischen den Pagoden - Jagdleidenschaft - Die Geister - Das Tanz- und Marionettentheater - Der Inle-See - Singapur

Reiseroute: Yangon, Bago, Kyaikto, Pye, Bagan, Popa, Kalaw, Pindaya, Inle-See, Mandalay, Yaangon, Singapur

 

1. Die Bettler

Auf der Fahrt von Frankfurt-Flughafen nach Hause. Im Bahnhof in Essen: "Kann ich `ne Mark haben?" Ein junger Mann in Jeans und Lederjacke hält seine Hand hin. Später sehe ich ihn wieder. Er raucht eine Zigarette, sieht die hinaus strömenden Fahrgäste an und spricht immer wieder Leute an, meist Frauen. "Ich brauch` 70 Pfennige."

In Yangon, der Hauptstadt Myanmars, auf dem Parkplatz am Flughafen. Zwei kleine Mönche. Sie kommen auf mich zu, öffnen einen großen, runden, schwarzen Topf und ich sehe auf weißen Reis dort unten. Sie schauen mich an, sagen nichts, halten nur den geöffneten Topf.

Auf der hölzernen U-Bein-Brücke bei Mandalay. Frauen und Männer sitzen auf dem Boden und strecken ihre von Lepra verstümmelten Arme mir entgegen. Eine Frau zeigt auf die blinden Augen ihres Begleiters. Er singt ein Lied.

Wir Europäer haben unsere Probleme mit diesen Menschen. Fritz und Helga aus unserer Reisegruppe sehen in ihnen nur unproduktive Elemente, die das Land belasten. Tandha, unsere Reiseführerin, erklärt mir: "Die Bettelmönche geben uns die Möglichkeit, unser Karma zu verbessern, so dass wir durch unsere Geschenke an sie zu besseren Menschen werden und eine Grundlage für das nächste Leben schaffen."
Gutes tun geschieht im Theravada-Buddhismus eigentlich mehr aus Egoismus als aus Nächstenliebe. Die Theravada-Buddhisten glauben weder an einen Gott noch an eine persönliche Seele, sondern nur an das Weiterwirken der guten oder schlechten Taten für eine neue Existenz.

Die 800 000 Bettelmönche in Myanmar, die nicht arbeiten dürfen, betteln ohne Unterwürfigkeit und ohne ein Dankeschön jeden Morgen in allen Orten, meist in langen Reihen. Ohne eine Miene zu verziehen nehmen sie die Gaben in ihren Töpfen entgegen. Meist werden sie schon von Burmesen mit großen Reiskesseln erwartet. Da es in jedem Ort ein Kloster gibt, gehören die roten Mönche zum Straßenbild.

Die Bettler - Das Militär - In der Hauptstadt - Der Volksglaube - Wochentage und Zahlen - Urtümliche Medizin - Buddhafiguren - Sprachunterricht - Die Sonne zwischen den Pagoden - Jagdleidenschaft - Die Geister - Das Tanz- und Marionettentheater - Der Inle-See - Singapur