Peru

Einwohner: 28 Mill. ( 2005)

Regionen Perus:

Küstenwüste: Atacama: 1000 km lange Küstenwüste ohne Niederschlag, aber mit 40 fruchtbaren Flusstälern.
Gebirge: baumlose Grasflächen, in 2700 m Höhe für Landwirtschaft geeignet, warme Täler.
Urwald: feuchte Tropen zum östlichen Amazonasbecken hin

http://de.wikipedia.org/wiki/Peru
http://www.latinlife.de/


Blick auf die Anden

Die politische Situation Anfang April 2006

Die SZ bringt die Schlagzeilen
Die roten Anden
Auch in Peru könnte bald ein Linkspopulist regieren, Favorit Humala orientiert sich an Venezuela

Wie Morales in Bolivien will auch Humala die Rolle der Ureinwohner und des Staates stärken. Sie sollen mehr von den Ressourcen des Landes (Gold, Silber, Kupfer) profitieren. Der Koka-Anbau soll teilweise legalisiert werden und der von den USA geforderte Freihandel soll abgelehnt werden.

Seine militärische Vergangenheit (Bekämpfung der Guerilla Leuchtender Pfad) wird gegen ihn ausgespielt, z.B.tritt er in dem Internet-Spiel "Ollanta" als bewaffneter Diktator wegen seiner Militärvergangenheit auf, in der ihm schwere Menschenrechtsverletzungen nachgesagt werden. http://www.inkagames.com/noquieroaollanta/madremia.html

Das Spiel: "Traurigerweise hat ´Kommandant Carlos´ (Spitzname von Humala während seiner Armeekarriere) die Wahlen gewonnen"."Deine Aufgabe ist es, die kommenden schrecklichen fünf Jahre unter ihm zu überleben." Neben Humala treten darin der venezolanische Präsident Hugo Chávez, der Ölfässer schmeißt, sowie der Führer der maoistischen Guerillagruppe Leuchtender Pfad als Spielfiguren auf.

Der Schriftsteller Mario Vargas Llosa fragt: "Wie kann es sein, dass zehn Jahre nach der Schande Fujimori (Er sitzt in chilenischer Untersuchungshaft.) mindestens ein Drittel der Bevölkerung zu Diktatur und unterjochter Presse zurückkehren will?" Laut einer UN-Studie wollen 73% der Peruaner eine autoritäre Regierung!


Lima 2006

Seine Unabhängigkeit von Spanien erlangte es am 28. Juli 1821

Die Gesellschaft für bedrohte Völker-Österreich (GfbV) bedauert zutiefst, dass Humala seine indianische Wurzeln bzw. den Frust über die Jahrhunderte lange Unterdrückung der Indígenas dazu benützt, um mit rassistischen und antisemitischen Parolen Stimmen zu gewinnen. Damit erweist er auch der indigenen Bewegung – nicht nur in Peru - einen Bärendienst. Die GfbV distanziert sich daher ausdrücklich von den politischen und weltanschaulichen Ansichten von Ollanta Humala.

Die neuesten Umfragen zeigen ein besorgniserregendes Bild, welches Ollanta Humala als Sieger prognostiziert. Er findet gerade in den armen Bevölkerungsschichten – zum Großteil Indigene und Mestizen* - seine Anhänger, die ihn als einen von ihnen betrachten. Geschickt setzt sich Humala als Retter der Nation in Szene. Er gibt vor, die Leute zu verstehen und einen Platz für ihre Anliegen in seiner Politik zu haben. Der Ex-Militär ist Populist, sobald er auf konkrete Pläne angesprochen wird, verstrickt er sich in Widersprüche. Äußerst rassistisch und antisemitisch sind die Aussagen, die aus dem Umfeld seiner mestizischen Familie kommen. Seine Mutter forderte z.B. Homosexuelle öffentlich zu erschießen, um die Moral im Land wiederherzustellen und sein Vater ist der Ansicht, dass in Lateinamerika nur noch „Cobrizos“, Indigene mit kupferfarbener Haut, leben sollen. Diese und ähnliche Aussagen – auch von Humala selber - machen deutlich, welche Gefahren bei einer Wahl dieses Kandidaten zum Präsidenten drohen.

4.6.2006

Die große Überraschung in der Wahlnacht war das starke Abschneiden von Alan García. Alan García, Präsident der Partido Aprista Peruano und Präsident Perus von 1985 bis 1990, hat immer noch eine breite Basis im Land. Vor allem junge Wähler, welche seine Regierung nicht direkt miterlebt hatten, wählten García. Für Garcia haben fast ausschließlich die Menschen aus den Küsten-Regionen gestimmt, während in den meisten Anden- und Dschungelgebieten Humala als Wahlsieger hervorging. Garcia hält nur in 9 von 25 "Departamentos" (Regionen) eine Mehrheit. Dies entspricht gerade einmal 25% der Gesamtfläche von Peru.

An zweiter Stelle lag Lourdes Flores. Sie wurde von den Unternehmern und Wall Street unterstützt und hatte sich mehrmals mit Vertretern aus diesen Kreisen getroffen. George W. Bush hatte Unterstützung für Lourdes Flores signalisiert.

Bei 12,2 Millionen abgegebenen Stimmen betrug die Differenz zwischen García und Flores am Ende gerade um die 64.000 Stimmen. Deshalb war der definitive Ausgang auch lange ungewiss.

Die "Gefahr" einer Regierung unter Ollanta Humala war gebannt.

Die Flaggen Perus

Die Staatsflagge Perus besteht aus den Farben Rot-Weiß-Rot in Streifenform mit einem Emblem. Laut Legende stammen die Farben aus einer Eingebung des Befreiers José de San Martín, als er 1820 die Flamingos an der peruanischen Küste betrachtete.

Das Emblem zeigt ein Wappen mit den drei Reichtümern des Landes: Flora (cinchona-Baum, Chinin gegen Malaria), Fauna (Vicuña, ein dem Lama ähnliches Tier) und Mineralien (Muschelhorn mit goldenen Münzen). Es wird auf beiden Seiten von einem Palmen- und einem Lorbeerzweig eingeschlossen. Über dem Wappen befindet sich ein Siegeskranz.
Die Flagge wurde offiziell am 25. Mai 1825 eingeführt.

Zur Flagge gibt es das Lied, das von nationalem Pathos trieft.

Arriba, arriba, arriba el Perú
y su enseña gloriosa inmortal,
llevad en alto siempre
la bandera nacional.
Tal la llevaron con gloria y honor,
héroes peruanos de invencible ardor.
Arriba, arriba siempre la bandera nacional.

Es la bandera del Perú,
de rojo y blanco color,
cual llamarada de amor,
que en Ayacucho y en Junín
victoriosa amaneció con el
sol de la Libertad!!!

Ivan Sache, 29 Feb 2000

Hoch, hoch, hoch lebe Peru, und haltet immer seine unvergänglich ruhmreiche Fahne hoch, die nationale Flagge. So wollen wir sie mit Ruhm und Ehre führen, Peruanische Helden voll unbesiegbarem Feuer. Hoch, hoch lebe immer die nationale Flagge.

Es ist die Flagge Perus in roter und weißer Farbe, welche Flamme der Liebe, die in Ayacucho und Junin siegreich mit der Sonne der Freiheit aufging.

(In Ayacucho und Junin besiegten die Aufständischen unter General Sucre eine übermächtige spanische Armee. http://www.mlwerke.de/me/me14/me14_168.htm)

Neben der Staatsflagge gibt es noch die regenbogenfarbenen Fahnen der Indios.


Eine historische Fahne aus dem 18. Jh. (aus dem Museum von Real Felipe in Callao) mit zwei Schlangen und der Inschrift "TAWANTINSUYUPA AUCARUNA".

"Tawantisuyu" (Quechua) (in Aymara "Pusinsuyo" ), in der Bedeutung "Vier Teile", was auf die Teile des Inka-Reiches hinweist.

Die symbolische Bedeutung der Farben ist Rot für die Erde, Orange für Gesellschaft und Kultur, Gelb für die Kraft, Weiß für die Zeit, Grün für die Wirtschaft, Blau für den Raum und Violett für die Politik.

Vor-Inka-Kulturen

Die Vor-Inka-Kulturen kannten schon die Edelmetalle Gold und Silber und ihre Verarbeitung. Meist wurden die Metalle gemischt verarbeitet. Silber und Gold wurden auf Kupfer aufgebracht. Schon in der Mochica-Kultur 1000-750 v.Chr. wurde Silber mit dem Mond, mit Weiblichkeit, Nacht, Sonnenuntergang und Tod in Verbindung gebracht, während Gold die Männlichkeit, den Tag, den Sonnenaufgang und das Leben repräsentierte. Diese Polarität drückte sich auch aus in Darstellungen von Mond und Sonne und in der gleichzeitigen Verwendung von den Metallen Silber und Gold.

Auch in der küstennahen Chimu-Kultur 900-1450 n.Chr. wurden Edelmetalle verarbeitet, nachdem die Materialien im Tausch mit salzigem Trockenfisch erworben worden waren. Ihre Goldschmiede wurden nach ihrer Unterwerfung von den Inkas nach Cuzco gebracht.

Atahualpa Yupanqui

KLEINE FRAGEN ZU GOTT

Eines Tages fragte ich:
Großvater, wo ist denn Gott?
Mein Großvater wurde traurig
und gab mir keine Antwort.

Mein Großvater starb auf dem Feld
Ohne Beichte und ohne Gebet.
Die Indianer setzten ihn bei.
Mit Bambusflöte und Trommel.

Mit der Zeit fragte ich, Vater
was weißt du über Gott?
Mein Vater wurde ernst
und gab mir keine Antwort.

Mein Vater starb in den Minen
Ohne Arzt und ohne Beistand.
Das Gold im Besitz des Patrons
ist mit Minenblut gefärbt.

Mein Bruder lebt in den Bergen
und kennt keine einzige Blume.
Malaria Schweiss und Schlangen.
Dies ist das Leben des Holzfällers.

Dass ihn ja keiner fragen möge,
ob er wüsste wo Gott sei.
Nie war in seinem Haus
solch bedeutender Herr.

Ich singe unterwegs.
Ich singe auch im Gefängnis
und hör auf die Stimme des Volkes,
die besser klingt als die meine.

Es gibt etwas hier auf Erden
das wichtiger ist als Gott:
Keiner soll Blut spucken müssen,
damit andere besser leben.

Dass Gott über die Armen wacht?
Vielleicht ja, vielleicht auch nein.
Sicher ist, dass er zu Mittag speist
an der Seite des Patrons.

Preguntitas sobre Dios

Un dia yo pregunte :
Abuelo, donde esta Dios ?.
Mi abuelo se puso triste,
y nada me respondio.

Mi abuelo murio en los campos,
sin rezo ni confesion.
Y lo enterraron los indios
flauta de cania y tambor.

Al tiempo yo pregunte :
Padre, que sabes de Dios ?
Mi padre se puso serio
y nada me respondio.

Mi padre murio en la mina
sin doctor ni proteccion.
Color de sangre minera
tiene el oro del patron !.

Mi hermano vive en los montes
y no conoce una flor.
Sudor, malaria, serpientes,
es la vida del leniador.

Y que nadie le pregunte
si sabe donde esta Dios.
Por su casa no ha pasado
tan importante senior.

Yo canto por los caminos,
y cuando estoy en prision
oigo las voces del pueblo
que canta mejor que yo.

Hay un asunto en la tierra
mas importante que Dios.
Y es que nadie escupa sangre
para que otro viva mejor.

Que Dios vela por los pobres ?
Tal vez si, y tal vez no .
Pero es seguro que almuerza
en la mesa del patron.