Quechua, die Sprache der Inkas

Quechua ist neben Spanisch und Aymara offizielle Staatssprache in Peru und in Bolivien.

Die Verteilung der Quechua-Sprecher auf die "Inka-Länder":

Bolivien: 1.576.846 (lt. Volkszählung von 2001)
Peru: 3.177.938 (lt. Volkszählung von 1993)
Ecuador: 750.000 - 2.000.000 (diverse Schätzungen)
Argentinien: 50.000 - 120.000 (Schätzungen)
Kolumbien: 5.000 (Schätzungen)
Chile: wenige

In den meisten großen Universitäten des spanischsprachigen Südamerika wird Quechua als Fremdsprache gelehrt.

Eine einheitliche Rechtschreibung gab es nicht, bis 1946 das erste offizielle Alphabet standardisiert wurde, das 21 Buchstaben enthielt. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden mehrere konkurrierende Entwürfe für eine Rechtschreibung des Quechua in lateinischen Buchstaben vorgelegt. In Peru gilt amtlich das 1975 in Peru neu entwickelte Alfabeto Oficial, ebenso gibt es in Bolivien eine amtliche Rechtschreibung. Daneben existieren allerdings noch mehrere Regionalschreibweisen, allein in Argentinien haben sich zwei verschiedene Schreibweisen (die von Tucumán / Jujuy und die von Santiago del Estero) etabliert.

Zu beachten ist, dass in der Öffentlichkeit, besonders bei geographischen Namen auch ältere, an der spanischen Orthographie orientierte Schreibweisen noch bis heute üblich sind. So werden bekanntere Namen wie Wayna Piqchu, Saqsaywaman und Qurikancha auch als Huayna Picchu, Sacsayhuaman und Ccoricancha geschrieben.

Struktur des Quechua

Quechua ist eine agglutinierende Sprache wie türkisch und finnisch, d.h. die Bedeutung eines Wortes wird durch das Anhängen von Silben an einen unveränderlichen Wortstamm angepasst, nicht durch Beugung (Veränderung des ganzen Wortes je nach Zeit, Person, Geschlecht und Fall) wie beispielsweise im Deutschen.

Die Reihenfolge der Suffixe ist streng geregelt, wie das Beispiel des Wortes chakra (Feld) illustriert:

• Die Bedeutung "klein" drückt man durch Anfügen des Suffixes cha aus.
Die Besitzanzeige "mein" wird durch Anfügen des Suffixes y erreicht.
Den Plural erhält man durch Anhängen des Suffixes kuna.
Der Ausdruck "meine kleinen Felder" lautet auf Quechua folglich: chakrachaykuna.

Aymara wird heute von etwa 2.200.000 Menschen gesprochen, die zum Volke der Aymara gehören. Die Mehrzahl der Sprecher lebt auf dem Altiplano in den bolivianischen Departamentos La Paz und Oruro sowie in den peruanischen Regionen Puno, Moquegua und Tacna. Daneben gibt es weitere Sprecher in anderen Teilen Boliviens und Perus sowie im Norden Chiles.

Die einzigen erwiesenermaßen mit dem Aymara genetisch verwandten Sprachen sind das Kawki und das Jaqaru, die beide heute nur von einer geringen Zahl von Menschen im Hinterland von Lima in Zentralperu gesprochen werden.

Die Frage, ob eine sprachliche Verwandtschaft zwischen dem Aymara und dem Quechua besteht, ist umstritten. Wenn überhaupt sind beide Sprachen nur sehr entfernt verwandt