Virginia /
Fincabilder / El Risco / Gran Canaria

Traumgeschichten
Bild-Wort-Landschaften

von Katja und Günter

Das gemeinsame Schreiben ist ein Corpus Delicti der Kreativität

[1.04.22] Günter Neuenhofer

Gespenster,
sie kommen in der Nacht,
sie grüßen aus dem Abseits,
erwachen ungeboren im Barranco-Grün,
suchen hin und her im dunklen Wasser,
sich windend unter Sonne und Mond.

Komm, du rote Schlange,
unsere Hoffnung auf ein anderes Leben.
Gib uns ein Leben in magischen Farben.

[1.04.22] Günter Neuenhofer:

Über Grenzen hinweg fliegen tauchen springen
vom einen ins andere
Fisch-Vogel-Mensch
eintauchen eindringen
von hier nach dort.

Aus eins wird zwei dann drei.
Wo bleibt dein Ich?


Wo bist du
oben-unten-mittig-
Wie wirst du sein?
grün-blau-rot?

Ein Nebeltraum aus Farben und Worten.

 

 

Katja Perricci ‎[31.03.22, 09:27]:

Aus härterem Himmel
fällt
Am stahlblauen Himmel fliegt

Es taucht
durch den Himmel auf Erden

Ein Wesen aus einer Fabel
schreibt um sich mit seinem Schnabel

[24.3.22] Günter Neuenhofer:

Ich fliege schwimme tauche
bin Fisch und Vogel
fliehe das Rot
falle ins Blau
Erde Himmel Meer
Die Farben wechseln
Gemaltes wird Wort

[30.3.22] Günter Neuenhofer:

Nur bis hierher
dahinter Träume
drei Bäume in der Nacht
im Mondlicht vergoldet.

Nimm dich in Acht
ihre Arme sind Teufelschlangen -
die Malerin lacht

 

[06.04.22] Katja Perricci:

Unter dem Meeresrot
ruht die Liebe,
lehnt sich an Liebe,
bewiesen durch Liebe.

[06.04.22] Günter Neuenhofer:

Der Liebesbeweis
da wo gemeinsam
da ist’s.

Wo Corpus und Corpus
sich gemeinsam erweisen
deliziös und delikat
unter einer roten Meeresdecke,
da ist’s.

Bezeugen wird es nur
ein Papagei.

Er ist der einzige der sieht
sein Auge bleibt offen wenn wir schlafen

Er ist es der uns schützt
vor dem Blickfang der anderen

Er weiß vom Corpus Delicti
hier unter dem verschlossenen Fensterladen

Er sagt der gemeinsame Schlaf ist es
abseits von Beach und Café

Er wartet dass die Schlange sich aufrollt
ihre kosmische Kraft zeigt

Hier ist der Beweis
an anderen Bildern vorbei

Er und Sie
zwei Menschen
im Blick eines exotischen Vogels

 

 

[30.03.22] Katja Perricci:

Schwärme von Buchstaben
huschten vom Fleck
Sind weg

Blasen wie Flächen,
die von nichts sprechen

Kein Laut

Süßwasserworte bleiben vergriffen
Jegliches Riff ein Versteck


[24.3.22] Günter Neuenhofer:

Es fällt
Es strömt
Es drängt

Rot

vom Blau hinunter zum Grün

Rot

Es langt zu
ist angekommen

Rot


‎[01.04.22, 23:03] Katja Perricci:

In uns hungert das Leben.
Es ist wie geschmolzenes Holz.
Und wir? Wir schlucken Löffel.
So stehen wir aufrecht im Grün jener Sonne
und finden die Perle, den Mond.

[06.04.22, 17:17] Katja Perricci:

Drei Sprünge

Der erste ist ein Heraussprung.
Ich verlasse den Raum engster Geborgenheit.
Die Luft des allerersten Tages erreicht meine Lunge.

Der zweite ist ein Entlangsprung
Er verbindet jeden meiner Atemzüge zu einem Zeitbogen.
Mein Weg liegt parat.

Der dritte ist ein letzter.
Ein endgültiger. Ein Zurücksprung ins warme Woher.
Er endet, wo alles sich finden wird - späterhin.

 

[06.04.22] Günter Neuenhofer:

wir springen
hinein hinaus hinauf
vorweg vorbei

melden zurück zum zu
greifen weg und wieder
atmen schreiben driften
wohin woher warum
enden endlich fürderhin

was mal geplant
wird späterhin.

[1.04.22] Günter Neuenhofer:

ankommen
endlich
so

voller ruhe

vereint
rotblaugrün
in einem meer

angekommen
endlich
so

[1.04.22] Günter Neuenhofer:

es kommt
ist angekommen
nach der zeit im märz
unter resten
vom blau eines himmels
als das rot weit übers ufer spülte
der sand aus der sahara mir den atem nahm.

was hab‘ ich gemacht
in den bergen im weglosen geröll
als die zuversicht schwand?

es kam
ist gekommen noch zeitig

spuren in farbe
rückwärts geschaut.

[1.04.22] Günter Neuenhofer

Nimm Rot aus der Palette
für  rote Tulpen.

Sie sollen auf grünen Stängeln stehen.

Nimm Stängel für Stängel, reihe sie auf
vor einem blauen Himmel als friedliche Kompanie.

Sammle gelbe, grüne, weiße und schwarze
Blüten für dich und andere,

Friedenssoldaten!

[1.04.22] Günter Neuenhofer

Großmäulig will es durch die Büsche
drängt sich hervor
vereinnahmt durchleuchtet Äste und Blätter
ein Feuerbusch
verkündet Stück für Stück
Unglück oder Glück.

Wer will es wissen? 

 

Meine Vokalpalette
gekaut im Mund:

A schluckt alles, färbt rot.
E zeigt die Zähne, verjagt dich ins weiße Niemandsland,
zieht einen Vorhang vor.
I pfeift Dich hinweg in blaue Ferne,
O reguliert gefühlvoll deine Atemluft, gemalt in Grün
U erschüttert, verschluckt alles mit seinem Schwarz.


Ausgeräumt
gräulich grau

Erlösung vom Weißen
Versprechung im Bunten

Abgeräumte Heimat
Aufgeräumte Träume

heute und morgen