Tagebuch eines Segeltörns
Vier Tage auf dem Ijselmeer
Ankunft in Lemmer
Bauernnacht,
keine Wacht im Hafen
1. Tag
Auffieren! (Dichtholen!)
Es giert das Boot.
Schräglage und Gischt über den Bug
Übelkeit im Hals, den Blick nach vorn aufs Wasser
Der Himmel blau, die Luft sehr kalt
Regatta! quer durch die anderen Boote
Krängungswinkel 380°
Anluven!
Wir löffeln die Suppe an Deck chinesisch.
Wie weit noch bis zum Hafen?
Da,die Türme von Medemblik:
vier Hafenbecken,
tausend Menschen,
hundert Jachten,
Millionen Insekten.
Heiß auf !
Holt ein!
auf, nieder und bei
Wir scheren das Ende bis zum Tampen.
Wir liegen an und trinken Tee.
Tonnen suchen ist angesagt.
Backbord weiß-rot-grün.
Eine Ente, das gibt`s nicht.
Winsch, Winsch, Winsch!
Was weiß ich von Winsch,
vom Kurbeln: mal langsam, mal schnell.
Kenn ich die Tiere auf See?
Bullenständer, Katzenpfote,
Eselshaupt und Hahnepot?
Doch dann im Hafen von Urk.
Toiletten geschlossen.
Enkhuizen, Staveren
Der Captain brüllt. der Captain schreit.
Es splittert die Rettungsboje am Heck.
Die sieben Plagen auf See:
Millionen Mücken
im Segel, im Essen, in Augen und Ohren
Vor uns ein Schiff, eine grüne Boje,
wohin, mein Captain, was tun?
Fieren!
Belegen!
Ja, was?
das rote, das blaue, das schwarze Seil?
Zieh an!
Es geht nicht.
Schnellschnell, schnellschnell.
Es geht nicht.
Laß mich - mach an - oje
zu früh
stopp schnell!
Es splittert die Brille von B.
Ach ja, haha, höhö.
Das Fall, die Schoten,
hart und weich,
wir schricken beide.
Im Hafen splittert die Steuerbordleuchte.
Richtung Lemmer
Der Himmel grau und grau das Wasser.
Der Wind weht fünf.
Das Schiff stampft um drei Achsen.
Die Mannschaft späht ins Grau,
wo stehn die Tonnen.
Wie ist der Kurs, o Skipper.
Rettungswesten über!
Sicherheitsleinen fest!
Wir hocken auf den Bänken in Regen und Wind,
angekettet wie Sklaven.
Welch Abenteuer,
o Freiheit der Meere,
hier sind wir Menschen, hier dürfen wir`s sein,
am Busen der wilden Natur.
Da, vor uns liegt Lemmer.
graue Stadt am Meer.
Einen Törn um den Poller,
wir liegen sicher.
Dank unserem Kapitän.
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