Aus den Lebens- und Denkwelten von Aussteigern auf Gran Canaria

Baut aus euren Vorstellungen eine Laube in der Wildnis,
ehe ihr in den Mauern der Stadt ein Haus errichtet
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Build of your imaginings a bower in the wilderness
ere you build a house within the city walls
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(Khalil Gibran)

Güigüi (Guguy) - 1984
Bei Aussteigern im Barranco
Güigüi


Am Strand von Güigüi Grande


Das Meer liegt weit unten. Oft steht die Sonne über der Wolkendecke und nur ein leichtes, kaltes Lüftchen erreicht die Höhlen. Ohne Wind liegt eine große Ruhe über der Landschaft.


Die Höhlen im oberen Barranco


Am Meer findet man zwei Strände und im oberen Teil des Barranco viele Höhlen und einige alte Häuser aus Bruchsteinen, die früher viele Hippies angezogen haben. Sand ist am Strand nur bei Ebbe zu sehen, wenn in den vorhergehenden Monaten keine Stürme waren. Die Strände sind von Tasartico aus nach zweistündiger Bergwanderung zu erreichen - bis zum Passübergang auf 551 m eine Stunde, dann eine Stunde nach Güigüi steil hinunter, hinauf zu den Höhlen braucht man etwa drei Stunden. Wir sind vom Norden her, von Aldea aus, in 5 Stunden über die Berge zu den Höhlen gelaufen.

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Die Aussteiger waren Deutsche, Franzosen, Italiener und Schweizer, Männer und Frauen, die in den siebziger Jahren von Gefühlen und Träumen bestimmt, ein freies Leben in der Natur und mit der Natur suchten und sich mit esoterischen Ideologien und indischer Philosophie beschäftigten. Für einige war Gran Canaria und Güigüi nur eine Durchgangsstation, andere blieben auf der Insel, bekamen Kinder, die sie in der Abgeschiedenheit selbst unterrichten wollten, allen Gefahren durch Unfälle und Krankheiten zum Trotz. Ein Hauptproblem blieb das Geld für den Lebensunterhalt und für Krankenversicherungen.

2013 wurde nächtliches Campen am Strand wegen der Abfälle verboten. Die Diskussion um die Eigentumsverhälntisse und die Entwicklung des Gebietes begann 1970/1974 und ist gut dokumentiert unter https://gran-canaria-actueel.jouwweb.nl/gran-canaria1/zuidwest-gran-canaria/guei-guei - 2018 wurde der private Teil im Küstenbereich von Güigüi für 6 Millionen Euro in China zum Verkauf angeboten: zwei "große" Strände mit direktem Zugang zum Land sowie ein weiterer kleiner Strand, der "bei Flut verschwindet", heißt es in der Anzeige, in Chinesisch und Englisch veröffentlicht und über 2.500 Mal angesehen. Die Inselregierung kaufte schließlich das Gebiet für 3 Millionen Euro und erklärte das Gebiet zum Naturschutzgebiet.

Aus Briefen von Aussteigern:

"Er aber sehe das realistischer, habe keine Bedenken, die Sache von Tasartico aus in Angriff zu nehmen. Davon ausgehend, dass es sich um den bekannten Garten handele, finde er Güigüi paradiesisch, allein schon wegen der Palmen und dem Blick aufs Meer, sowie wegen des unberührten Strandes. Er hoffe, dass alles klappt."


1984 besuchten wir zum ersten Mal die Höhlen und lernten das Leben einiger Bewohner kennen.

Bemalt, nicht öde,
bemalt ist mein Haus
mit der Farbe der großen
Passionen und Unglücke

pintada, no vacia:
pintada está mi casa
del color de las grandes
pasiones y desgracias

(Miguel Hernández
)


 

ich weiß nicht, was mir geschieht,
noch weiß ich, was ich möchte;
ich spreche und weiß nicht was,
ich fühle und weiß nicht, was ich fühle.

Yo no sé lo que me pasa,
Ni tampoco lo que quiero;
Digo, y no sé lo que digo;
Siento, y no sé lo que siento
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"Hier vor der Höhle, auf einem roten Felsen hockend warte sie auf das, was komme, was kommen werde, was kommen solle. Die Luft sei voller Summen. Wind rausche den Barranco hoch, stoße über die Höhle hinweg. Darüber läge oft bleiern der Himmel. Worauf warten?"

Wie gut weiß ich, was ich möchte: nur ein Stück mit Felsen....

Qué bien sé lo que quiero: sólo un trozo con rocas
en barranco Güigüi de provincia de Aldea.
Solo un trozode monte con rocas rojas.
Sólo un monte con grandes
palmeros y naranjeros.

 

Täglich das Meckern der Zicklein, das Scheppern der Ziegenglocken, das Kreischen der Amsel, das Kra des Kolkraben.

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Den Höhlen gegenüber auf der anderen Talseite - Terrassen, grüne Hänge

"Über Generationen hätten sie Steine zu Mauern aufgeschichtet, um die Erde zu halten, die der Regen drohe ins Tal zu spülen. Erde für Mais und Bananen. Sogar Kühe hätten sie hier in der oberen Höhle gehalten. Als Futter dienten wohl vorwiegend Agaven und Kakteen."

"Ich danke ihnen, dass sie die Mühe nicht scheuten, ein Stückchen befreite Erde in Güigüi zu schaffen, wo Mensch, Pflanze, Tiere einfach und frei leben dürfen. Welche Entfernung von unser aller Mutter Erde hat sich im westlichen Denken breit gemacht. Mit mehr Liebe wären keine Verträge nötig und zu essen hätten wir trotzdem alle. Doch unser System ist zu komplex geworden wie auch unser Denken und Fühlen."


Das Innere des großen Höhlenraums, in dem auch ein Bett stand.

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Blick im Innern zur Außenwand und zur Tür hin


"Wie wichtig sind hier noch Regeln der alten Welt, die saubere Wäsche, die Flecken im Hemd, das Waschen, das Zähneputzen? Was bedeuteten Erinnerungen: an die Großmutter, die einen Kuchen für Sonntag zubereitet, an den Onkel, der zu Besuch kommt, an die Freundin, die fast nicht mehr wiederzuerkennen ist, an die Feste und Parties?"

"Eine Verwunderung bleibt. Ein Fühlen und Denken, so leben zu können
."


Die gepflasterte Terrasse vor der Höhle mit Sonnenschutz und vielen Blumen

"Ich kehre in den Meditationen oft in die oberen Täler des Barranco von Güigüi zurück und singe einen Freudengesang, ein Gebet an all die Wesen der Erde, des Wassers, der Luft und des Feuers - der Sonne- denke an all die Seelen, die das Land mit ihrer Liebe, mit ihren Händen und mit ihrem Geist beschenken. Ich habe lernen müssen, das Leid anzunehmen. Ja, in der Welt besteht alles aus Gegensätzen und damit können wir erst zurecht kommen, wenn wir diese in uns im Guten und in Liebe miteinander verbinden können. - Alles, was uns begegnet, will uns etwas schenken oder lehren."



"Morgen ist Walpurgisnacht, wo Feen, Geister und Hexen unterwegs sind, wo viele Wesen eine Verbindung suchen. In solchen Nächten sind wir gerne draußen an einem schönen, stillen Ort, um zu meditieren, um uns der Stille und Atmosphäre zu öffnen. Manchmal nehmen wir die feinstofflichen Mächte und Wesen und ihr Wirken wahr und empfangen etwas von ihnen. Manchmal lassen wir auch Stille, Liebe und Frieden durch uns hindurchströmen und spüren die Zufriedenheit und das Glück dieses Zustandes als helfende Kraft."

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"Ich gehe umher und suche von den Kakteen die Cochenille, um sie in der Stadt als Farbstoff für Schafwolle zu verkaufen, um Geld für Lebensmittel zu bekommen und einkaufen zu können."

 

"Gegenüber habe ich alles mit Calabacines (Zucchinis), Calabazas (Kürbisse), Mais und Gurken angepflanzt. Aber die Scheißkarnickel haben wieder ein Loch gefunden und die ersten Blätter abgefressen. Besonders schade ist das wegen der Gurken. Ich werde gleich wieder rübergehen und ein paar Schlingen anbringen."

Ihr arbeitet dafür, dass ihr Schritt halten mögt mit der Erde und der Seele der Erde.
Denn untätig zu sein bedeutet, dass einem die Jahreszeiten fremd werden und man aus der Prozession des Lebens heraustritt, die in Majestät und stolzer Unterordnung in das Unendliche marschiert.

trabajas para estar, en armonia con la tierra y con el alma de la tierra,
por que estar ocioso es convertirse en un estrano para las estaciones
y apartarse de la prozesion de la vida que march con majestad y orgullosa su mision hacia el infinito


(Aus: Khalil Gibran "Der Prophet" 1923)

 

Der halbe Mond ist eine Wiege,
Wer schaukelt sie an.
Und das Kindlein im halben Monde,
Wo träumt es nur hin?

Für wen wächst es?...
Wer schaukelt sie an?...
Wer trägt es davon?
...

La media luna es una cuna,
¿y quién la briza?
y el niño de la media luna,
¿qué sueños riza?....

(Miguel de Unamuno)

"Die Eigentümer der Terrassen, der Ruinen und der Höhlen, Susa, Teresa, Hilario, Pepe und vielleicht auch Christobal, Juana, Pedro, Miguel, die alle nicht mehr im Barranco leben, wollen wohl alles verkaufen. Sie besitzen jeweils zwischen 400 und 1000 qm und wollen jeweils für 50 000 Peseten verkaufen. Zu dem Land gehören viele Obstbäume: 3 Almendros, 14 Nispereros (Wollmispel), 29 Guayabas (Guaven), 5 Higueras (Feige), 7 Ciruelos (Pflaumen), 4 Naranjeros (Orangen), 4 Durazneros (Pfirsiche). Dabei sind die Eigentumsverhältnisse aber noch ungeklärt."


Die Terrassen auf der anderen Talseite gegenüber der Höhle

"Wir denken, wir sind drei Menschen und mit den anderen beiden zusammen fünf. Jeder müsste 50 000 Peseten aufbringen oder so. Das müssten wir mal sehen. Lieber wir als die Caja oder so ein Bonze. Der Gedanke, hier Eigenum zu erwerben, ist aber noch sehr vage."

Hör mir zu!
Ich strebe an, dass wir leben
In den lebhaften Stimmen des Morgens

¡Escúchame!
Yo aspiro a que vivamos
en las vibrantes voces de la mañana
.

(Siembra, Miguel Otero Silva)

 


"Die Hitze, die diesen Sommer schon Wochen anhält, dass man glaubt, der Sommer meint es in diesem Jahr wirklich gut, so dass keiner mehr sagen könne, er fahre wegen der Sonne nach Süden. Auch die Landwirte stöhnen, schließlich könne man nicht unablässig Wasser spritzen. Es ist ein Jammern nach Regen. Selbst ein Gewitter in der vergangenen Nacht hat kaum die Staubkruste auf den Wegen angefeuchtet. Wanderungen haben wir z.Zt. ganz eingestellt. Man kann sich einfach zu nichts aufraffen. Wie kann ich mich wohlfühlen auf der heißen Insel? Schon der Gedanke daran! Güigüi wird mich nicht wiedersehen."


Oberhalb der Höhle

"Ist er denn glücklich auf seinem Streifen Land im Dorf?
Ist sie glücklich als Fremde unter Fremden?
Sind die anderen denn glücklich?
Kann man überhaupt voll glücklich sein?
"

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"Glück - ein Traum oder eine Hoffnung."

"Der Wind nimmt manchmal zu und vom Meer her quilte Nebel hoch. Dann verschwindet die Sonne hinter einem grauen Vorhang. Schlimm ist der viento africano, der trockene, heiße Sandwind."


Der Palmengarten oberhalb der Höhle

 

Eindrücke sechs Jahre später - 1990

1987 fanden wir die Höhlen verschlossen vor




Nach der Anstrengung des Wanderns zu den Höhlen hin - das In-Besitz-nehmen - das Fremde freundlicher machen durch Aufräumen und Herrichten. Das Versiffte, die Scherben, die Plastikreste beiseite schaffen. Die Quelle wieder suchen. Lässt sich der Schlauch für die Wasserleitung reparieren?

Das Abgehen der alten Wege. Auf der anderen Talseite stehen noch drei Granatapfelbäume, ebenfalls die Apfelsinen auf der Terrasse etwas weiter unten.

Die Terrassen kehren zum Berg zurück, sind unzugänglich geworden, geschrumpft. Erinnerungen.

Wir steigen die Felsen hinauf und finden kaum den Pfad für den Esel und seine Höhle; die Zäune für die Ziegen liegen am Boden. Oberhalb der Höhle wurden Feigen getrocknet. In dem alten verbeulten Alutopf wurde Brot gebacken.

Wo war der Platz für die Hühner? Haben etwa einige im Fels überlebt? Wie haben hier die beiden Enten gelebt?
Es gab nur den Eimer mit dem Spülwasser, das auch von dem Hund getrunken wurde.

Wir suchen nach Resten der Bewohner: einige Spielkarten, Spielzeug der Kinder, Briefzettel, Zeichnungen, auf der Terrasse zersplittertes Glas und Patronen von Jägern.

In der Höhle ist noch fast alles wie vor Jahren, sogar brauchbare Lebensmittel stehen im Regal.


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Reste, Ruinen, die Häuser, der Stall, der Ofen.
Keine Wege mehr.

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Die Küche neben der Höhle mit offenem Feuer

Es findet zurück aus der Klage
in die es getrieben war,
mit seinem verlassenen Tische,
mit seinem zerstörten Bett.
......
Lasst mir die Hoffnung

Regresará del llanto
donde fue llevada
con su desierta mesa
con su ruinosa cama
.....
Dejadme la esperanza.

(Miguel Hernández)

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Hoch und saftig steht das Grün.- In der heißen Mittagsluft das Gesumm und Gebrumm der wilden Bienen, das Tschilp eines Vogels, die Warnrufe einer Amsel, die vielen Fliegen, die vielen Tauben zwischen Höhle und Quelle. Dazwischen der Schrei eines Raubvogels und immer wieder der blecherne Ton einer Ziegenglocke.

Verwundert sehen wir die vielen Wolfsmilchsträucher in kleinen Felshöhlungen, die Dickblattgewächse, die Veroden (bejeques), in den Felsspalten. Auch die Kandelaberkakteen scheinen im Abendlicht besonders nah.

Hier und da Vögel. Wenige Amseln, wenige Kolkraben. Überall liegen Patronen. Jäger waren hier. In der Ferne die Glocke einer Ziege, mal hier, mal da. Am Abend, wenn die Sonne sich dem Meer zuneigt, Frösche. Die Umrisse der Felsen werden schärfer. Die Schatten rücken die Berge näher oder ferner, zeigen das Rot des Gesteins, das Grün in den Senken und Spalten.

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Der Weg hinab zum Meer auf einem schönen, aber verborgenen, schwierigen Pfad mit einigen Felsstufen


Der Blick von oben zum Meer hin

Mehr als Baum, Architektur
von Hand von Sonne und Wind,
Die Palme ist die Säule
aus dem Himmel.

Más que árbol, arquitectura
a pulso de sol y viento,
la palmera es la columna
de ajimez del cielo.

(Palmera von Jorge Carrera Andrade)

 

Carmela Pestana - la del barranquillo -
die aus der Schlucht, 1987



Carmela lebte mit ihrem Mann Pepe und ihrem Sohn als Einsiedlerin mit Kerzen und einer Öllampe im Barranco Güigüi in einem vorspanischen Steinhaus, in dem sie geboren und von ihren Großeltern erzogen wurde. Hier lebte sie mit der Familie und ihren Ziegen. Sie konnte nicht lesen und nicht schreiben, aber konnte 60 Gedichte auswendig aufsagen. An Wanderer verkaufte sie Ziegenkäse, Gemüse und Obst aus ihrem Garten oder servierte Gofio de Millo (geröstetes Maismehl), Tunos (Kaktusfeigen) und überreife Plátanos (Kanarische Bananen). Etwa 1990 wurde sie von der Caja Insular zur Aufseherin der Taliscos de la Medialuna (der halbmondförmigen Buchten) Güigüi Grande und Güigüi Chico bestellt. (gest. 2012)


Carmelas und Pepes Haus 1988.


Die Schildkröte wird in einem Wasserreservoir gehalten.

Es war einmal ein Seemann,
der schuf einen Garten am Meer,
in dem war er der Gärtner.
Es stand der Garten in Blüte,
und der Gärtner, der zog davon
über jene Meere Gottes.

Érase de un marinero
que hizo un jardín junto al mar
y se metió a jardinero.
Estaba el jardín en flor
y el marinero se fue
por esos mares de Dios.


(Antonio Machado , Campo de Castilla)

 

Ein weiterer ständiger Bewohner war Lucky

Lucky wohnte mit Ziegen und Hund am unteren Ende des Barranco kurz vor dem Strand, wo er noch eine Höhle für ein Boot hatte. Hier konnten wir im Dunst von Diesel zwischen allerlei Gerümpel mehrmals übernachten.


Grundstück im unteren Barranco mit alten Steingebäuden

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Windstille Ecken im Gehöft


Ein Übernachtungshäuschen der Aussteiger in Aldea
für Einkäufe, für Besorgungen bei Behörden und bei einem Arztbesuch

Soria 1988

Eine weitere Aussteigersiedlung entstand in einem verlassenen Dorf an der Talsperre von Soria.


Wir wurden von den Einheimischen auf der Straßenseite der Talsperre sehr freundlich empfangen. Zu unserer Überraschung schenkte man uns süße Blutwurst (Morcilla) und zeigte uns, wo die Hippies auf der anderen Seite des Sees wohnten. In Soria lebten etwa 50 deutschsprachige Aussteiger. Dort empfing man uns gleich mit einigen Vorschriften. Wir durften unser Zelt nicht im Freien aufbauen. Keiner dürfe die Hippies von der Straße aus sehen.Sie zeigten uns das "Tigerhaus", in dem wir unser Zelt auf dem Zementboden aufstellten. Wasser sammelten wir unter einem tropfenden Fels in einen Topf. Die Dezembernächte waren außergewöhnlich kalt. Erst gegen 9.40 Uhr morgens kam die Sonne über die Berge. Mit einem kleinen Feuer versuchten wir uns bis dahin zu wärmen. Ein Häuptling hatte in dieser Ansiedlung das Sagen und verkündete viele Regeln. Die Aussteiger stellten verschiedene Artikel zum Verkauf an Touristen her, z.B. aus Agavenwurzeln wurden Trommeln hergestellt und mit Ziegenfell bespannt, um sie am Strand von Maspalomas zu verkaufen. Wegen der Kälte zogen wir aber bald weiter.

Das Leben in Soria wird ausführlich in dem Büchlein "Alltag unter Aussteigern in Soria" von Ludwig Zaccaro (achava) beschrieben und in Videofilmen von ihm erzählt. Alltag unter Aussteigern in Soria, Gran Canaria - Ludwig ... https://www.memoro.org/de-de/Als-Aussteiger-in-Soria-auf-Gran-Canaria_15774.html


Im Tigerhaus: Krafttiere in einer Dschungellandschaft.
Der Kampf zwischen Stier und Tiger, e
in Wandbild in unserem Übernachtungshaus oberhalb der Talsperre von Soria, gemalt 1975 von Evan als Lord of Soria.

 

Weitere Ansiedlungen
bei Siberio, Vega de San Mateo, Hornillo/Agaete und Horno


Ich habe immer noch das Tal
ich habe meinen Durst und seinen Blick.
Dies wird die Ewigkeit sein,
in der wir immer noch so sind, wie wir waren.

Todavía yo tengo el valle,
tengo mi sed y su mirada.
Será esto la eternidad que aún
estamos como estábamos.


(Beber, Gabriela Mistral)


Blick zurück auf Aldea de San Nicolás
nach dem ersten Teilaufstieg zur 5 Stunden entfernten Höhle von Güigüi

 

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