8. Mayaruinen in Guatemala

Nach diesem schönen Auftakt steigen wir in einen neuen Bus mit neuem Fahrer und fahren in Richtung des Urwaldgebietes von Peten. Nach einem Halt auf einer Camping-Finca und dem Besuch einer Tropfsteinhöhle kommen wir nach 4 Stunden zum Inselstädtchen Flores. Vielleicht war das Städtchen mal hübsch, wie im Reiseführer steht, inzwischen sind alle Bretter- und Lehmhäuser durch hässliche, wellblechgedeckte Betonbauten ersetzt worden. Fast jedes Haus verkauft Stoffe, T-Shirts, Masken und Keramiken, alle die gleiche Kollektion.

Am Abend lädt Christa zur Geburtstagsparty im Hotel mit Blick über den See. Coca, Rum, Bier und ein Feuerwerk und der Protest der anderen Gäste.

Vor Sonnenaufgang fahren wir schon in den Urwald zur Ruinenstadt Tikal. Die Spitzen der Tempel verschwimmen noch im Morgendunst. Affengruppen sitzen fressend in den Baumwipfeln oder schwingen sich von Ast zu Ast. Der Urwald erwacht erst allmählich zum Leben. Wie Dinosaurierköpfe ragen die Spitzen der riesigen Pyramiden aus dem Blättermeer. Aber zunächst stecken wir irgendwo unten im menschenleeren Urwald auf einem schmalen Pfad und fragen uns, welchen Weg sollen wir gehen? Plötzlich stehen wir im Innenhof einer Tempelanlage vor 20 Nasenbären.

Überall erheben sich noch unausgegrabene Hügel. Das Gesamtgelände umfasst schließlich 16 km2 mit über 4000 Strukturen, wie die Archäologen recht phantasielos die einzelnen Einheiten benennen. Beim Gang über die wuchernden Wurzeln denken wir an die Urwaldhalle im niederländischen Arnheim, aber wenn wir nach oben in die riesigen Ceiba-Bäume blicken, deren Äste sich in großer Höhe sternförmig wie neue Bäume wieder verzweigen, wissen wir, diese Dimensionen sind nicht in Europa nachzugestalten.

Die Treppenstufen der Tempel führen in eine neue Welt. Bis zum Horizont sehen wir das Meer des Urwaldes, aus dem wie Löwengebrüll die Stimmen der Brüllaffen tönen. Kurze Zeit verstummen sie und dann tönt es wieder schrecklich wie aus einer grünen Unterwelt, aus der siegreich die hohen Kämme der Götterwohnungen herausragen.

Wie war es möglich, dass die Mayas solche Steinbauwerke und Skulpturen ohne Metallwerkzeuge und Räder herstellten? Warum bauten sie ihre Städte im sumpfigen Urwald? Warum wohnten sie in den engen, nassen, fensterlosen Steinräumen?

 

Herrscher aus Tikal ("Stätte der Stimmen"), 577 Jahre ununterbrochener Erbfolge sind dokumentiert, von 292 – 869.

Um 9oo wurde Tikal von der Elite verlassen.

Voluten-Ahau-Jaguar
Gross-Jaguar-Tatze,
Mond-Null-Vogel,
Huh Chaan Mah Kina "Schnute oder Stülpnase",
Kawil Chaan "Sturm-Himmel", Beziehungen zu Copan und Teotihuacan
Rauch-Frosch, eroberte Uaxactun
Kan-Eber
Schädel-Groß-Jaguar-Tatze,
Zweifach-Vogel eroberte556 Caracol (Belize) und ließ einen gefangenen Adeligen enthaupten
Tier-Schädel,
Schild-Schädel wurde geopfert
Ha Sawa Chaan K`awil regierte 51 Jahre, erfolgreiche Kriege gegen Calakmul, Opferung von Jaguar-Tatze und einem anderen Adeligen