Informationen zur Tour Togo-Benin 2009

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Togo liegt in Westafrika und ist 56.785 qkm groß (wie die Bundesländer Hessen und Baden-Württemberg zusammen), hat in Nord-Süd-Richtung etwa 550 km Ausdehnung, in West-Ost-Richtung 50-140 km und hat 5,86 Mill. Einwohner. Es gibt 39 lebende Sprachen. Die Amtssprache ist Französisch.

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Flaggen von Togo und Benin

Die Flaggen Togos und Benins in den panafrikanischen Farben nach dem Vorbild Äthiopiens.
Rot steht für Mut und das Blut, das bei dem Kampf um Unabhängigkeit vergossen wurde.
Gelb steht für die Sonne und reiche Bodenschätze.
Grün symbolisiert eine üppige Vegetation oder die Landwirtschaft


Alltäglicher Verkehr in Lomé, der Hauptstadt Togos

Informationen zu Togo

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Die Mehrheit der Völker (40%) stellen die Ewe.

Etwa 2.250.500 bis 2.541.000 Ewe leben in Ghana, in Togo leben etwa 861.900 bis 1.433.000, in Nigeria 448.000, in Benin 119.000, in Burkina Faso 29.000, in Liberia 19.000 und in der Elfenbeinküste 13.000. Gemäß der Überlieferung kamen Ewe ab dem 17. Jahrhundert aus dem nördlichen Benin.

Die Sprache der Ewe:

Idina wo (Guten Morgen)
Efoan (Wie geht es dir?)
Akpe nawo (Danke)
Mia doga (Auf Wiedersehen)

Mit „Gele wo si“, wünscht man einem Niesenden Gesundheit,
wörtlich “Du bist deinen Feinden entwischt”,
durch dein Niesen bist du noch einmal davongekommen.

Die Wörter für ja und nein scheinen nicht in Gebrauch zu sein, denn es machte unserem Guide größte Schwierigkeiten, eine Entsprechung in der Ewe-Sprache zu finden.Bei einem nördlichen Volk wird auf die Frage nach dem Befinden und auf alle Grüße mit einem Mmh (Ja) geantwortet, das von beiden Personen abwechselnd immer wieder wiederholt wird, bis es leise ausklingt. Wenn man sich begrüßend die rechte Hand gibt, dann schnippen beide Personen anschließend mit Daumen und Mittelfinger.

Die Wortschöpfungen der christlichen Missionare

Bei der Übersetzung des Weihnachtsevangeliums mit Jesu Geburt im Stall stellten sie fest, dass die Ewe kein Wort für „Stall“ kannten – sie hatten gar keine Ställe für ihr Vieh. Doch die Missionare wussten sich zu helfen: Sie besaßen Pferde, die in Ställen untergebracht waren, und so übersetzten sie „Stall“ mit „da wo die Pferde sind“. Zwar bekam das tropische Klima den Tieren nicht, so dass sie bald starben, doch die Ewe-Kinder hatten sich inzwischen den Begriff gemerkt.
Für "Liebe" wählten sie die Formulierung, in der die Ewe von der Güte einer Gottheit sprechen, womit sie meinen, der "Gott ist freundlich in unserem Körper und macht satt “.
Aus dem Wort "taufen" wurde „Gotteswasser auf den Kopf tun“ und das Wort "Weinstock" wurde zu „weinti“.

Über das Leben und die Übersetzungsarbeit der Missionare: http://zeitgemaess.unsere-mission.de/Paul-Wiegraebe.82.0.html

Als der Missionar Lorenz Wolf 1847 von der Norddeutschen Mission nach Peki in Ghana kam, stellte er fest: „Die Leute sprechen nicht, sie singen einander an.“


Mauerbild im Dorf Kuma/Togo

Und Afrika wird sprechen.
Was?
Einen Rhythmus, ein Vibrieren, das schrittweise ins Mark abfließt,
unterwegs ein altes schlafendes Herz mitreißt, es um die Hüfte packt und dreht und quirlt
und weiterbebt in den Händen, in den Lenden, im Geschlecht, im Gesäß, im Schoß
und tiefer steigt, die Knie knacken lässt, die Knöchel, die Sohlen,
ach, diese Raserei, die mich aus dem Himmel schwitzt!
(
Paul Niger )

Unser freundlicher, immer strahlender Guide Apollo vom Volk der Ewe kann ebenfalls keiner Musik widerstehen. Er bringt täglich die Sonne zum Drehen, indem er bei jeder Gelegenheit tanzt, denn das ist die Bedeutung des Wortes "Tanzen" in der Ewe-Sprache.

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Unser Ewe-Guide aus Ghana mit Abomey-Königs-Kappe und unser Kotokoli-Fahrer Abdoulai

Zustände im Togo des 19. Jh´s

Im 19.Jh schreibt der Geheime Regierungsrat Dr. Hans Gruner in seinem Buch "Togo" über die Ewe.

Die Dörfer waren schmutzig und ungesund, denn aller Unrat wurde an den Dorfeingängen aufgehäuft. Ausbesserung der Hütten fand nicht statt, und Hütten Verstorbener wurden verlassen, so daß die Dörfer voll Ruinen waren. Aus Furcht vor Überfällen wohnten die schwächeren Stämme versteckt im Busch oder auf hohen Bergen oder in schwer zugänglichen Gebirgstälern. Kein Baum wurde gepflanzt. Daher rührte die auffallende Armut an Obstbäumen. Schutzlos war die Bevölkerung verheerenden Volksseuchen, wie Pocken, Schlafkrankheit, Aussatz, Wurmkrankheit u.a., preisgegeben. Ganze Dörfer wurden von den Pocken entvölkert. Daher floh bei Ausbruch der Pocken alles in den Busch. Fast noch schlimmer, weil dauernd, wirkte das Fehlen jeder Heilkunde und jeder Hygiene. Man kannte nur ein paar Heilkräuter, im übrigen nur abergläubische Gebräuche. Daß unter diesen Umständen Handel und Verkehr sehr gering waren und die breite Masse in Armut und Dürftigkeit sowie in Angst vor allem möglichen Unglück lebte, ist begreiflich.

Koloniale Vergangenheit Togos

Von 1884-1914 stand Togo, zunächst "Togoland" genannt, unter deutscher "Schutzgebietsverwaltung". Togo war ursprünglich der Name eines Dorfes jenseits der Küstenlagune hinter Porto Seguro, mit dessen Oberhaupt der Arzt Dr. Nachtigal den ersten Schutzvertrag abgeschlossen hatte.

1900: Neben 1 Mill. Einheimischer nur 110 Europäer, davon 102 Deutsche
1905 (laut Meyers Großem Konversationslexikon) 216 Deutsche, davon 63 Beamte, 44 Kaufleute, vier Pflanzer und 26 Missionare.
1912: 368 Europäer, davon 320 Deutsche

Die "Schutztruppe" bestand 1897/98 aus 1 Kommandeur, 3 Unteroffizieren, 150 Farbigen, 1914 aus einer Eingeborenen-Polizeitruppe (ca. 500 Mann) unter Leitung von 5 Deutschen, 2 Offizieren und 5 Unteroffizieren.

Bis zum Jahre 1863 wurden noch Sklaven nach Nordamerika, Kuba und Brasilien verkauft (zum Preise von etwa 380 Mark), später nur in Afrika selbst.
1902: Verordnung, durch welche der Sklavenhandel mit Gefängnis bis zu drei Monaten und Geldstrafe bis zu 1000 Mark bestraft wird.

9. November 1891: Die erste Regierungsschule in Klein-Popo wird mit 65 Kindern unter Leitung des Lehrers Koebele eröffnet. 1897 wird die Schule nach Sebevi verlegt.

1900: Einführung des Baumwollanbaus in Togoland durch das Kolonialwirtschaftliche Komitee. Zur Unterweisung der Einheimischen wird ein nordamerikanischer schwarzer Baumwollpflanzungssachverständiger eingestellt.
1903: Gründung einer Baumwollschule, die später zur Ackerbauschule erweitert wird.

1904: In Lomé wird die in anderthalb Jahren erbaute eiserne Landungsbrücke mit einer Länge von 350 m dem Verkehr übergeben.

1905: Das bisher "Togoland" benannte Schutzgebiet erhält die Bezeichnung "Togo". Der Ort "Klein-Popo" erhält wieder seinen ursprünglichen Namen "Anecho". Klein-Popo (aus dem portugiesischen povo = Volk).

In Togo wird die erste Eisenbahn zwischen Lomé und Aneho an der Küste entlang eröffnet.

18. September 1914: Die Togo-Deutschen werden nach Dahomey in französische Gefangenschaft gebracht und erst im August 1915 nach Deutschland entlassen.

1920: Getrennte britische und französische Mandatsverwaltung für Togo.

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1960: Das Land wird als Republik Togo unabhängig. Die Regierung von Togo lädt zu den Unabhängigkeitsfeierlichkeiten auch den letzten deutschen Gouverneur, Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg-Schwerin, ein und bittet ihn, mit einem Stab deutscher Fachleute die Verwaltung von Togo aufzubauen. Um Frankreich nicht zu provozieren, winkt die westdeutsche Regierung unter Kanzler Adenauer jedoch ab.

1962: Die togolesische Post gibt Sondermarken mit deutschen Kolonialmarkenmotiven aus.
1984: Die togolesische Post gibt eine Sonderbriefmarke mit dem Portrait Kaiser Wilhelms II. heraus

s. Koloniale Herrschaft, Trutz von Trotha (1994, 516 Seiten)
(Auszüge unter
http://books.google.de/books?id=0jWNClVnOcYC&pg=PA81&lpg=PA81&dq=togo+tamberma&source=bl&ots)

Tourverlauf

Durch Togo

04-04-2009 Flug mit der libyschen Fluggesellschaft Afriqiyah Airways von Düsseldorf über Tripolis nach Lomé, der Hauptstadt Togos. Ankunft um 21:40h.
Ghis Palace, Lomé

05-04 Morgens Besuch des Fetischmarktes in Lomé mit kurzer Voodoo-Zeremonie. Eine Togoer Spezialität sind die Mofapiloten, die Passagiere bis an die Ränder Lomés bringen, wo die Teakbaumpflanzungen, Ölpalmwälder und Maniokfelder beginnen. Fahrt über Aneho nach Togoville. Unterwegs Stopp bei einem Gottesdienst der „Eglise Du Christianisme Céleste“. In Togoville Besuch bei einem Fetischpriester: Zeremonie und Erklärungen zu verschiedenen Göttern.
Ghis Palace, Lomé

06-04 Vormittags Fahrt von Lomé nach Kpalime. Unterwegs halten wir bei einem Weberdorf, einem Markt und einer sehr primitiven Destillerie. Am Nachmittag erleben wir eine eindrucksvolle Zeremonie in einem Voodoo-Tempel am Rande der Stadt.
Hotel Cristal, Kpalime

07-04 Morgens zunächst Besuch des Marktes von Kpalime. Danach Fahrt zu dem Dorf Kuma, in dem es Kakao und Kaffee-Gärten und einen Imker gibt. Dort machen wir eine kurze Wanderung durch schöne Landschaft. Mittags in Kpalime. Nachmittags Fahrt gen Norden zu einem Dorf, wo Bauern Yams-Stampfer herstellen.
Hotel Cristal, Kpalime

08-04 Lange Fahrt zur nördlichen Hauptstadt Kara. Kurz vor Atakpamé Besuch eines traditionellen Gehöftes, wo ein alter Fetischpriester lebt und spontan eine Zeremonie macht. Kurz vor Kara noch ein Marktbesuch.
Hotel Kara, Kara

09-04 Wir fahren zum Tamberma Valley in der Nähe des Ortes Kandé. Hier leben die Koutamakou (= Tamberma), die uns auch einen Tanz vorführen. Das Besondere aber sind die den Baobab-Bäumen nachgebildeten Lehmhäuser (Unesco-Welterbe). Nachmittags geht es zum Schmiede-Dorf Lamassayoudé, wo das Eisen mit Granitsteinen bearbeitet wird. Zurück nach Kara.
Hotel Kara, Kara


Friseursalon in Possotomé/Benin

Durch Benin

10-04 Heute überqueren wir die Grenze nach Benin. Wir fahren zunächst bis Djougou, dann geht es ein Stück in nördliche Richtung zum Dorf Taneka-Beri. Audienz beim König und Besuch eines alten Voodoo-Priesters. Kurze Zeremonie für unser Wohlergehen. Danach Fahrt nach Parakou. Besichtigung des dortigen Museums, das aber uninteressant ist. Übernachtung in Parakou.
Auberge de Parakou, Parakou

11-04 Von Parakou geht es zunächst nach Dassa-Zoumé. Dort gibt es eine riesige Kathedrale mit Mariengrotte, da die Jungfrau Maria hier erschienen sein soll (kath. Wallfahrtsort). Nach dem Mittagessen machen wir einen Abstecher nach Dankoly, wo ständig Voodoo-Zeremonien stattfinden. Zum Dank für erfüllte Wünsche werden Tiere geopfert. Weiterfahrt nach Abomey. Am Straßenrand steigt die Anzahl von Ginflaschen und dickbauchigen Krügen mit dunkelgelber Flüssigkeit – diese kleinen Verkaufsstände sind Tankstellen, sie bieten nicht Alkohol an, sondern Benzin. Es kommt illegal aus Nigeria, wo Ölpipelines angezapft werden.
Motel d’Abomey, Abomey

12-04 Ein Voodoo-Tag in Abomey. Zunächst wohnen wir einer Heilungs-Zeremonie im alten Palast des 10. Königs, Glélé, bei. In diesem Gehöft gibt es mehrere Voodoo-Schreine. Anschließend besuchen wir Voodoo-Tempel in Abomey und Umgebung und fahren noch zu einem kleinen Fetischmarkt. Nachmittags Museumsbesuch im alten Königspalast. Um 17 Uhr sehen wir in der Nähe von Abomey einen Egungun-Maskentanz.
Motel d’Abomey, Abomey

13-04 Fahrt nach Ouidah. Dort zunächt Besichtigung des Schlangentempels (heilige Pythons). Nach dem Mittagessen erleben wir den Beginn eines „Voodoo-Seelenamtes“ für einen vor einem halben Jahr Verstorbenen. Dann Führung über den letzten Teil der Sklavenroute. Abschließend Gang über den Strand zwischen der „porte du non retour” und der „porte du retour”.
Le Jardin Brasilien Auberge de la Diaspora, Ouidah

14-04 Ein Tag in Ouidah. Zunächst begeben wir uns zu einigen Häusern in der Lagune, wo Meersalz gewonnen wird. Des weiteren gehen wir über den Markt, auf dem viele Fetische angeboten werden, besuchen das Sklavenmuseum im portugiesischen Fort und haben eine Führung im „heiligen Wald“.
Le Jardin Brasilien Auberge de la Diaspora, Ouidah

15-04 Nach Besuch des riesigen, alle drei Tage stattfindenden “Wochen”marktes besuchen wir am Stadtrand von Ouidah einen wichtigen Voodoo-Priester, zu dem die Leute von weither kommen, um sich heilen zu lassen. Er erläutert uns seine Fetische und macht dann für uns eine “Wahrsagezeremonie” mit Hilfe eines Fetischs. Am Nachmittag fahren wir nach Possotomé und übernachten in einem Hotel direkt am See Ahémé.
"Chez Théo", Possotomé

16-04 Drei Stunden wandern wir mit einem lokalen Führer von Possotomé aus zu mehreren Dörfern am Ufer des Sees Ahémé. Während der Wanderung sehen wir verschiedene Voodoo-Tempel und Fetische.
"Chez Théo", Possotomé

17-04 Von Possotomé fahren wir Richtung Süden nach Grand Popo. Unterwegs besuchen wir das Töpferdorf Sé. Den Nachmittag verbringen wir am Strand, bzw. auf dem Balkon des Hotels in Grand Popo.
Auberge de Grand Popo, Grand Popo

18-04 Am frühen Nachmittag geht es zu dem Dorf Houndjohoundji, wo ein Fetischpriester nach längerer Abwesenheit seine Fetische wieder reaktivieren will. Dies geschieht durch verschiedene Zeremonien und Trancetänze. Zur Übernachtung fahren wir zurück nach Ouidah.
Le Jardin Brasilien Auberge de la Diaspora, Ouidah

19-04 Morgens Bootsfahrt zu den Stelzenhäusern von Ganvié, mitten im Noukoue See. Nachmittags Kunsthandwerker-Markt in Cotonou. Abflug von Cotonou um 23:10h. Flug über Douala und Tripolis nach Düsseldorf. Ankunft 12:00 Uhr.


Auf dem Weg nach Parakou/Benin

Klage eines Ewe, Togo

Der schöne Spielplatz fällt rasch in Trümmer,
der schöne Vergnügungsplatz fällt rasch in Trümmer,
der dichte Urwald wird leicht zur Grassteppe,
unsere schöne Stadt wurde wieder zur Steppe,
unser schönes Heim wurde wieder zur Steppe.

Aus "Dichtungen der Naturvölker", 1954

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Reklametafeln der Friseure.
In der Mitte ein Vodun.

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Christa hat über Togo und Benin ein Buch in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht. Von den 120 Seiten des Buches gibt es im Internet eine Vorschau.

Christa Neuenhofer, TOGO UND BENIN, DIE HEIMAT DES VOODOO

Christa Neuenhofer, TOGO AND BENIN: HOMELANDS OF VOODOO

Christas Fotogalerien: Voodoo in Benin und Togo 1.... Voodoo in Benin und Togo 2.... Porträts aus Westafrika....Natur und traditionelles Leben in Togo und Benin

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