Ethnologische Reisen zu unbekannten indischen Kulturen
Übersicht Indien

Meghalaya 2008


Hochebene vor Shillong in den Khasi-Hills


Im Wald bei Siju in den Garo-Hills

Das geheimnisvolle Land "oberhalb der Wolken" im Nordosten Indiens

Nachdem wir bereits viele der tibetisch-mongolischen Volksstämme im Grenzbereich des Himalaya an den Grenzen zu Tibet und Myanmar kennen gelernt haben, wollen wir auf unserer 20. Reise nach Indien zu den mutterrechlich orientierten Stämmen im Grenzgebiet zu Bangladesh. Hier benötigen wir kein spezielles Permit wie für die anderen Randstaaten.

Unsere ethnologischen Erwartungen sind allerdings nicht sehr hoch. Wir wissen, die Völker sind fast alle zum Christentum übergetreten, leben einen westlichen Lebensstil, tragen keine Tätowierungen und wohnen meist in Steinhäusern, d.h. wir können nicht mit Lebensformen einer traditionellen, exotischen Kulter rechnen wie in Arunachal Pradesh und im Nagaland. Die wenigen touristischen Veröffentlichungen weisen meist nur auf die landschaftlichen Schönheiten des Landes hin und sprechen von einem "indischen Schottland".

Umso mehr sind wir von den vielen ethnologischen Höhepunkten überrascht, die uns die Reise beschert.


Fischer im Einbaum auf dem Fluss Simsang in den südlichen Garo-Hills

Reiseverlauf und Informationen zu den indischen Bundesstaaten Meghalaya und Assam

36 Seiten mit 3 Karten. Die 36 Fotos machte Christa Neuenhofer

Aus dem Reisebericht :

Im Land der Garo, Lyngam und Khasi
Trauergesang einer Garo-Mutter, deren Sohn von einem Baum erschlagen wurde
Das Matriarchat bei den Völkern Meghalayas
Das Kaurischnecken-Orakel
Das Hühnerdarm-Orakel
(Video Lyngam-Schamane)
Protokoll der Zeremonie und weitere Fotos von Christa
Das Eierschalen-Orakel
Zeremonie zur Gründung eines neuen Khasi-Clans
(Video - weitere Fotos)
Die heiligen Tänze der Khasi

Die Menhire


Baumhaus für die Beobachtung umliegender Plantagen

Die Schwierigkeiten der Anreise

Am 6. Tag unserer Reise wissen wir es endlich. Die Reise wird gut enden, wir werden alle Schwierigkeiten glücklich überwinden. So sagt uns einer der letzten Schamanen vom Stamme der Lyngam und nimmt uns in seine Arme, nachdem er einen Hahn geopfert und an seinem Darm unsere Zukunft abgelesen hat. Der makellos weiße Darm sei ein Zeichen, dass wir unsere Expedition in die abgelegenen Orte des Landes gut überstehen würden.

Das Orakel hatte recht. Wir haben die harten Tage, wenn auch oft vollkommen erschöpft, gut überstanden und sind mit vielen Fotos von interessanten Begegnungen und mit vielen neuen ethnischen Informationen zurückgekommen.

Dabei war unser Start denkbar schlecht. Wenige Tage vor unserer Abreise stellt der Arzt bei mir eine Nierenbeckenentzündung mit Fieber fest. Ein starkes Antibiotikum soll helfen. Über Düsseldorf und Amsterdam starten wir mit der KLM nach Delhi. Die Erfahrungen mit der Fluggesellschaft sind auf dem Hin- und dem Rückflug so schlecht, dass wir beschließen, nicht mehr mit der KLM zu fliegen. Verspätungen bis zu drei Stunden, durchgesessene Sitze, mangelhafte Aufhängung der Fernsehgeräte, die es unmöglich machen, die Untertitel zu lesen, keine Infos über die Flugroute und fast ungenießbares Essen (chicken steht für das hintere Viertel der Fluggäste nicht mehr zur Verfügung).

Bei der Ankunft nach 8 Stunden Flug in Delhi trifft mich dieses Mal tatsächlich noch der Kulturschock, der eigentlich nach zwanzig Aufenthalten in Indien nicht mehr zu erwarten sein sollte. Schon der Flughafen vermittelt mit seinem Schmutz, Krach, Gerüchen und Abfertigungsschwierigkeiten ein negatives Bild, das sich auf der Fahrt zum Airporthotel noch verstärkt.

Am nächsten Morgen fliegen wir weiter nach Guwahati in Assam. James, unser kanadischer Tourorganisator, der mit einer einheimischen Khasi verheiratet ist und zwei Söhne hat, erwartet uns zu unserer Überraschung mit einem uralten Ambassador, einer Art indischem Buckelvolvo, der inzwischen von japanischen Autos weitgehend von den Straßen verdrängt worden ist. Wir erzählen ihm gleich von unseren negativen Erfahrungen mit einem Ambassador in Darjeeling, wo wir nur mit Mühe unter dauerndem Zugießen von Wasser zurecht kamen. Noch wissen wir nicht, was uns mit diesem Ambassador bevorsteht. Zunächst gibt es Schwierigkeiten mit dem Gepäck , weil der Kofferraum viel zu klein ist. Die Hinterbank wird zur Hälfte belegt. Gut ist die Federung und die nicht durch dunkle Folien behinderte Sicht im Auto.


Traditionelles Haus zwischen Arecanussbäumen

Von der Brahmaputra-Ebene fahren wir durch idyllische Reisfelder, Betelpalmplantagen, Bananen- und Salbaumwälder, die nach dem Stress der ersten Anreise wohltun. Hier wohnen die Bodo. In den folgenden Bodo-Liedern werden einige Details aus dem Gemeinschaftsleben der Völker mitgeteilt.

Dein Gesicht ist rund
wie die formlose OU-Frucht,
aber das Lächeln ist da
wie ein Funke von Licht.
Deine Beine sind wie Bambusschösslinge,
aber die Taille ist schlank.
Deine Finger sind wie Lilienschösslinge.
....
Komm im Tanzschritt
und verteile mit diesen Fingern Betelstücke.
Sei nicht schüchtern, oh Brautjungfer,
lade nicht die Wolke ein,
dein Gesicht zu verdunkeln.

Gib mir süßes, altes Bier
und gib uns Streifen vom Schweinefleisch.
Bring den Biertopf heraus
und lege die Schweinefleisch-Streifen bereit.
Es ist Freude in der Luft.
Steh auf deshalb!

s. Bodoland, Gewalt, Autonomie- und Sezessionsbestrebungen in Nordostindien


Ein Marktort und Kohlesammelplatz im Garoland

Im Land der Garo

Sobald die Straße sich nach Süden in die Berge der Garo-Hills wendet, wo das tibetisch-mongolische Volk der Garo seit Jahrhunderten lebt, wird die Fahrt immer unangenehmer, weil die Schlaglöcher in der einspurigen Straße immer größer werden und wir in lange LKW-Kolonnen geraten, die Kohle transportieren. Gegen 17 Uhr, als die Dämmerung einsetzt, versucht James auf unsere Bitten in einem Inspektion-Bungalow eine Unterkunft zu finden. Da er nichts vorbestellt hat, werden wir abgewiesen. Weiter geht die Fahrt in die Nacht hinein.

Wir können es fast nicht mehr ertragen. Krampfhaft versuchen wir den Fliehkräften in den vielen Kurven entgegen zu wirken, die uns bald zur einen Seite und dann zur anderen Seite drücken, ja manchmal schleudern. Wir schauen durch die Vorderscheibe des Autos hinaus in eine Staubwolke. Nacht. Unsere Hände haben sich in die mit Plastik überzogenen Rückenlehnen des schrottreifen Ambassadors gekrallt. Als direkt vor uns ein LKW auf dem einspurigen Bergweg aus dem Dunkel der Kurve auftaucht, schließe ich instinktiv die Augen. Ich spüre, wie er mit heulendem Motor haarscharf an meiner Fensterseite vorbei donnert. Ein Monster. Wie in der Hölle, denke ich unwillkürlich und rücke vom Fenster weg zur Mitte des Autos hin, werde aber gleichzeitig in der Kurve bergab wieder zurück geworfen.

Aus dem Motorraum steigen jetzt weiße Wolken, die sich im Dunst der Nacht verlieren. James stoppt das Fahrzeug am Rand des Bergabhanges, während ein neuer Kohlelaster von hinten vorbei donnert. Als James wieder starten will, um einen günstigeren Parkplatz zu finden, dreht er umsonst den Autoschlüssel. Nichts. Der Motor macht keinen Mucks. Ende, aus. James lässt es im Rückwärtsgang die Bergstraße hinabrollen, bis der Motor anspringt. So geht es bei jedem Stopp. Das Auto rollt im Dunkel vorwärts oder rückwärts ein Stück den Berg hinab bzw. wir schieben das Auto an und hoffen, dass uns kein LKW entgegenkommt. Als der Motor wieder zu qualmen beginnt, prüfen wir mit meiner Taschenlampe - James hat keine greifbar - im Motorraum Öl und Wasser. Später kommt uns ein Einheimischer zu Hilfe. Als er Wasser nachfüllt, sehen wir erschreckt, dass der Schlauch ein Loch hat und insgesamt ganz porös ist. Was tun in dieser abgelegenen Gegend in der Dunkelheit? Wo werden wir die Nacht verbringen?


Garo-Mädchen bei Siju

Langsam fahren wir weiter und hoffen, bald ein Dorf zu erreichen. Wir bekommen den Hinweis, dass sich irgendwo an der Straße eine christliche Missionsstation befinde. Als wir sie nach einigem Suchen finden, ist das hohe Eisentor geschlossen. James klettert hinüber und kommt mit einem Salesianerpater wieder, der bereit ist, uns für diese Nacht ein Zimmer zur Verfügung zu stellen.. Wir schauen erlöst in das lächelnde Gesicht des Paters, der mich sehr an Darstellungen alter Heiligenbilder erinnert. In der Nacht verkünden immer wieder die Signalhörner der Kohlelaster, die unentwegt an der Missionsstation vorbeibrummen, dass wir nochmal davongekommen sind.


James schaut genervt in den Motorraum seines alten Ambassadors. Im Hintergrund die katholische Kirche der Salesianer.

Die Übernachtung bei den Salesianern von Nongalbibra und das "europäische" Frühstück am nächsten Morgen bleibt noch lange als besonderer Höhepunkt der Reise in Erinnerung. Der freundliche Pater fährt dann mit einem neuen Geländewagen zur Schule, während wir wieder in unseren defekten Ambassador steigen. Hätten wir die Rückkehr des Paters abgewartet, hätte er uns sogar bis zu unserer nächsten Unterkunft, einem Forsthaus in Siju, gebracht. James aber startet wieder bergab fahrend seinen Wagen und versucht höher in die Berge zu kommen. Beim nächsten Stopp verschwindet er plötzlich ohne Kommentar. Wir stehen mutterseelenallein am Straßenrand.

Nach einiger Zeit tauchen drei Einheimische auf, die uns helfen wollen. Sie erfassen die Schwierigkeiten sehr schnell, lösen den defekten Schlauch und versuchen einen Ersatzschlauch mit zwei Krümmungen, den James auf einem Markt gekauft hat, einzupassen. Wir holen einen Dao, ein Buschschwert, aus dem Wagen, und sie schlagen so viele Stücke vom Schlauch, bis er fast zu kurz ist. Als James wiederkommt und erklärt, er habe einen Berg erklettert, um eine Handy-Verbindung nach Assam zu bekommen, um einen anderen Wagen zu bestellen, können wir nach einem mühseligen Anschieben die Fahrt fortsetzen.

Nach einigen Kilometern allerdings steigen wieder weiße Rauchwolken aus dem Motor. Der neue, verdrehte Schlauch ist infolge von Überdruck erneut geplatzt. Langsam fahren wir von 700 m Höhe hinab bis zum Forsthaus Siju, das ganz idyllisch am Fluss Simsang (200 m) liegt, der überraschenderweise nicht zur Brahmapurta-Ebene nach Norden hin fließt, sondern nach Süden in Richtung Bangladesh.

Wir stehen mit unserem qualmenden Auto und unserem Gepäck vor dem Haus, aber niemand ist anwesend. Nach vergeblicher Suche nach dem Hauswart, der wohl irgendwo in den Bergen arbeitet, bricht James mit seinem Dao das Schloss der Tür auf, so dass wir hineinkönnen. Die Zimmer sind überheiß. Nach dem Öffnen der Fenster finden sich viele Insekten ein. Große Käfer, Grillen, Mücken und vor allem kleine, schwarze Fliegen haben nur darauf gewartet, eingelassen zu werden. Gottseidank finden wir ein stinkendes Moskitonetz vor. Die Unterkunft hat den üblichen Komfort der Inspection Bungalows: Toilette, Wassereimer und am Abend einige Stunden Elektrizität. Wir sind zufrieden.


Ernte von Arecanüssen für den Betelgenuss

Angekommen

Nach den endlosen, mühseligen Fahrstunden, wollen wir endlich Kontakte zu hier wohnenden Garo, gehen über die Hängebrücke über den Fluss und beginnen ohne lokalen Guide, der natürlich auch nicht da ist, mit einem Aufstieg zu den Gehöften an den Berghängen. Meist liegen die Bambushäuser in Arecanusspflanzungen. Kinder klettern mit einer Seilfußhalterung die schlanken, glatten Stämme hinauf und reißen die Rispen mit den gelb-grünen Nüssen ab und werfen sie hinab. Durch den Verkauf dieser Nüsse kommen die Bauern zu etwas Geld, können solidere Häuser bauen mit Alublech-Dächern, können sich Plastikstühle leisten und, wenn Elektrizität vorhanden ist, ein Fernsehgerät mit DVD-Spieler.


In der warmen Asche eines typischen Bodenherds

Gekocht wird aber immer noch auf der zweiflammigen Lehm-Feuerstelle auf dem Boden und die Kleider hängen immer noch auf Stangen an den Wänden.

Diejenigen, die keinen Grundbesitz haben, verdienen Geld in Kohleminen. Überall in Meghalaya liegt die Kohle in geringfügiger Tiefe, so dass die Kohle in Körben und Säcken an die Straßenränder transportiert werden kann.


Wir werden jedesmal freundlich begrüßt, Stühle werden geholt, ein Tee bereitet und Biskuit und Betel uns angeboten. Die Hausfrau schält die Nuss aus den dicken Schalen und bietet sie an. Der Hausherr, die Frauen und James wickeln kleine Stücke der frischen Nuss mit etwas Kalk in Blätter des Betelpfeffers ein. Oft werden auch Tabak und Gewürze mit eingewickelt. Die Blätter des wildwachsenden, rankenden Betelpfeffers enthalten ätherisches Öl u.a. mit dem belebenden Eugenol; sie haben einen leicht scharfen und prickelnden Geschmack und bilden das eigentliche Stimulans beim Kauen.

Das Matriarchat bei den Völkern Meghalayas

Gemeinsam ist den größeren Völkern in Meghalya - den Garo, Khasi und Jaintia - die matrilineare Ordnung, obwohl sie aus unterschiedlichen Regionen Asiens vor einigen tausend Jahren eingewandert sind und unterschiedlichen Sprachfamilien angehören. Matrilinear heißt, alle Familien tragen den Namen der Gründungsmutter des Clans, der Besitz wird immer an die jüngste Tochter vererbt und die Kinder gehören zur Familie der Frau. Oft übernimmt der Onkel die Vaterrolle für die Kinder seiner Schwester. In Shillong haben wir später das Glück, der Neugründung eines neuen Khasi-Clans durch die Einsetzung eines achtjährigen Mädchens als neue Clanmutter zu erleben.

Anthropologen und Kulturwissenschaftler sind sich größtenteils darüber einig, dass die Verwandtschaftsrechnung über die Mutterlinie in der Entwicklungsgeschichte der Menschen das ursprünglichere und somit ältere Verwandtschaftssystem ist als die über die Vaterlinie. Erst nachdem bekannt war, dass über die Zeugung auch der Mann Anteil an der Entstehung von Kindern hat, konnte der Erzeuger zum Vater und somit zu einer bedeutenden, gesellschaftlich handelnden Person werden.

Um die Abstammung eines Kindes von einem Mann sicherzustellen, durfte die Frau in vielen Kulturen mit nur einem Mann sexuellen Kontakt haben, was zu Einschränkung des Bewegungsspielraums der Frau bis zu ihrer vollständigen Isolierung geführt hat.

Die bevölkerungsreichsten heute noch bekannten matrilinearen Kulturen sind die Minangkabau auf Sumatra, die Hopi-Indianer sowie die Irokesenvölker. Der Begriff Matriarchat, Frauenherrschaft, ist eigentlich falsch, da die Männer in solchen Systemen oft die repräsentative, kriegerische oder politische Rolle außerhalb der Familie einnehmen. Trotzdem wird der Begriff Matriarchat vielfach synonym mit dem Begriff Matrilinearität verwendet.

Ein Sonderfall ist die jüdischen Kultur, in der die Religionszugehörigkeit über die Mutter vererbt wird, obwohl sie ansonsten streng patriarchal organisiert ist.

Über das Volk der Garo

Auch bei den Garo ist die soziale Ordnung matrilinear, aber die politische Spitze wird von den Männern gestellt. Ursprünglich stand an der Spitze der 12 Garo-Gruppen ein Dorf-Häuptling, der Nokma.

Von den früheren Kopfjagden der Garo gibt es keine Spuren mehr. Es war hier nicht wie bei den Naga-Völkern, die aus magisch-religiösen Gründen Köpfe für Fruchtbarkeitsrituale benötigten und diese in Häusern aufbewahrten, die man noch heute in deren Dörfer sehen kann. Bei den Garo waren die mitgebrachten Köpfe vielmehr Siegeszeichen eines Kampfes. Die Kapitelüberschrift "Bei den Kopfjägern." in Gabrielle Bertrands spannendem Buch "Das geheimnisvolle Reich der Frauen", in dem die französische Ethnologin über ihre Reisen und Forschungen in Nordostindien (1953-1955) berichtet, ist etwas irreführend, auch wenn sie auf alte Berichte von 1916 hinweist, nach denen ein englischer Kolonialbeamter auf einer Inspektionsreise mehr als 200 Schädel einsammelte.

Die Völker kennen keinen Brautpreis wie im übrigen Indien, der wegen seiner Höhe manche Familien in den Ruin treibt und manchmal Ursache für die Ermordung von neugeborenen Mädchen ist. Hier ist nur ein kleines Geschenk von wenigen Euros üblich unter Zugabe eines Schlachttieres.

Wir bewegen uns im Wohnbereich der größten Garo-Gruppe, der Atong. So bezeichnen sich die Einheimischen, wenn wir nachfragen. Sie gehören der Bodo-Sprachgruppe an, die im nördlichen Bundesland Assam als Amtssprache zugelassen ist. Diese Sprachgruppe zählt wiederum zur sino-tibetischen Familie, die nach dem Indogermanischen die zweitgrößte Verbreitung gefunden hat.

Viele Rituale der Garo entsprechen denen des größeren Nachbarvolkes, der Khasi, obwohl beide Völker aus ganz verschiedenen Kulturkreisen stammen und grundverschiedene Sprachen sprechen. Die Khasi (49% der Gesamtbevölkerung) stammen aus Südostasien, die Garo (34% ) kommen ursprünglich aus Tibet.


Die religiösen Vorstellungen

Die Garo glauben an einen "Obersten Schöpfergott", den sie "Tatara Rabuga", "Dakgipa Rugipa" oder "Stura Pantura" nennen. Dieser Eingottglaube, der neben dem animistischen Geisterglauben bei den meisten Völkern in N.O.Indien zu finden ist, erleichterte den christlichen Missionaren die Einführung des Christentums, so dass die meisten Völker heute verschiedenen christlichen Kirchen angehören.

Nicht weit von Siju, unserer zweiten Station im Garoland, liegt nahe der Grenze zu Bangladesh hin die Berglandschaft Balpakram, wo sich nach dem Glauben der Garo nach dem Tode die Seelen der Verstorbenen aufhalten, bis sie wiedergeboren werden. Nach dem Tod eines Menschen wird der Leichnam unter einem Bambusgerüst verbrannt. So haben wir es später bei den Zeme-Naga gesehen. Die Knochen werden in einem Topf in der Nähe des Hauseingangs vergraben. Oft wird auch ein Rind für die Seele des Verstorbenen geschlachtet, danach wird dann die Totenfeier mit Tanz, Gesang, Fleischessen und Reiswein abgehalten.

Auf Grund ihres Geisterglaubens feierten die Garo früher im Jahresverlauf viele Feste. Zu Beginn der Brandrodung wurde die Erdmutter Mini Rokime angerufen und ein Hahn geopfert. Was sich bei der ersten Reisernte wiederholte. Später wurde ein Reisbündel und ein Bund Feuerholz am Türpfosten befestigt. Das größte Garo-Fest Wangala wird nach allen Erntearbeiten über mehrere Tage gefeiert, indem früher allen Fruchtbarkeitsgöttern geopfert wurde. Bei den Atong stand dann (im September oder Oktober) vor jedem Haus ein Bambusopfergerüst. Bei all diesen Gelegenheiten wurden Hühner geopfert und viel Reisbier getrunken.

Nachdem die Garo zum Christentum übergetreten sind, gibt es kaum noch traditionelle Rituale. Nur nach längerem Suchen finden wir noch Anhänger der alten Religion und Kultur. Mit einem Kohlekahn, aus dem immer wieder das eindringende Wasser geschöpft wird, tuckern wir zwischen den Untiefen, Felsen und den Fischreusen den Simsang herunter. Sandbänke, hoch aufragende Felswände und dichter Urwald begleiten uns. Affen suchen am Ufer nach Essbarem, Eisvögel warten auf Fischschwärme und manchmal sollen auch Elefanten aus dem Wald ans Ufer kommen.


Transport von Arecanüssen auf dem Simsang

Die Einheimischen balancieren mit Netzen in schmalen, ausgehöhlten Baumstämmen in Ufernähe, um in hohem Bogen ihre Netze auszuwerfen. Einige Baumkanus sind mit bis zu fünf Säcken Betelnüssen beladen. Für einen Sack bekommen die Bauern 350 Rs (etwa 2 €).

An einer sandigen Stelle verlassen wir das Boot und klettern am Steilufer hinauf, bis wir auf einen schmalen Pfad treffen, der die versteckt liegenden Gehöfte miteinander verbindet. Unser lokaler Guide führt uns zu einem traditionellen Bambushaus auf Stelzen, vor dem an Bambusstangen untereinander Haare und Hufe, die Reste von mehreren Opferhandlungen hängen, immer sichtbar für die Waldgeister. Ein älterer Mann lebt hier mit seiner Frau und seiner Schwiegermutter. Er erklärt uns, dass unterschiedliche Tiere geopfert würden, bei Geburten eine Ziege und bei Todesfällen eine Kuh, auch Hunde. Eine Frau stampft auf einem Holzblock Rindenstreifen, die zur Herstellung von Flechtmaterial dienen. Die Feuerstelle befindet sich unter einem Vordach vor dem Haus und wird von einem Kind neu angeblasen und mit neuen Ästen bedient.

Noch höher in den Bergen fotografieren wir einen Platz mit Bambusgestängen, an denen Ziegenhufe als Opferreste hängen. Als wir uns dem daneben stehenden Haus nähern, werden wir wieder zu einem Tee eingeladen und die Hausfrau serviert wie immer eine frische Betelnuss mit Blättern und Kalk. Der Mann entpuppt sich als eine Art Priester, der auf dem größeren Platz vor seinem Haus mehrere Tiere geopfert hat. Bei einem Todesfall kommen viele Menschen hierhin und wir feiern mit Gesang und Tanz.

Als wir in der Zwischenwand des Hauses Bienen entdecken, schlägt mein Imkerherz wie immer höher. Der Mann erklärt, beim Bau des Hauses seien die Bienen eingezogen, so dass sie regelmäßig Honig ernten könnten. Zum Beweis holt die Frau ein Fläschchen und fordert uns auf zu kosten. Leider sind uns die Ameisen schon zuvor gekommen. Im Honig schwimmen Hunderte von den kleinen Tierchen. Als sie unseren Widerwillen bemerkt, holt sie ein Sieb und gibt uns dann ein halbes Glas mit gereinigtem Honig. Ein sehr aromatischer Honig. Zum Abschied schenkt sie uns ein Fläschchen, aus dem wir in der folgenden Woche jeden Morgen etwas Honig auf unser Brot träufeln, während James das typisch indische Essen mit Reis und Curry isst. Unser Geldgeschenk lehnen sie entschieden ab, wie auch später unser lokaler Guide. Welch Unterschied zu touristischen Zentren oder zu afrikanischen Dörfern, wo man für jedes Foto bezahlen muss. Hier gibt es keine Bettelei.


Die Kinder haben sich in Sicherheit gebracht.

Wenn wir uns einem Haus nähern, beginnen die Babys zu schreien und verstecken sich, obwohl ihre Eltern lächelnd versuchen, sie von unserer Ungefährlichkeit zu überzeugen.

Auf unserer weiteren Wanderung sehen wir auch die Gegenwart der christlichen Kirchen: eine ärmliche Bambushütte als Versammlungsraum der Baptisten und in einem Zementhaus Jesu-Poster, Jahreskalender mit Bildern aus der Passion Christi und Sprüche wie "Trust in God", "Warte nicht, bis der Erfolg zu dir kommt, sondern ergreife ihn", "Sündige nicht....". Daneben einige Dokumente über die Teilnahme an Bibelkursen. Den Erfolg der Hinwendung zum Christentum führen sie uns gleich vor, indem sie ihr Fernsehgerät mit einem DVD-Film vorführen. Auch hier erleben wir wieder die pure Gastfreundschaft. Zum vierten Mal trinken wir an diesem Tag Tee, und es kommen noch einige Tassen hinzu. Das ist mehr als bei meiner ostfriesischen Schwiegermutter in Emden.

Wir lernen das Garo-Wort für Danke:
mithela


Kohleboot auf dem Simsang

Zum Spätnachmittag warten wir vergeblich auf den Kohlekahn. James: "Vielleicht habe ich ihnen zu wenig Geld geboten." Wir sollen zunächst in einem Einbaum ohne Sitzmöglichkeit zurückgerudert werden. Nach einem Versuch, bei dem unser Boot beinahe umgekippt wäre, geben wir schnell auf und unsere Guides rudern zur Kohlemine, um den größeren Kahn zu holen. Der wird zuerst mit Nusssäcken vollgeladen, bis das Wasser fast über den Bootsrand schwappt. Wir oben auf den Säcken tuckert das Boot dann mühsam gegen den Strom durch die unberührte Dschungellandschaft zurück zur Ausgangsstelle unseres Ausflugs.

Am Forsthaus erwartet uns unser neues Auto, für dessen Bestellung James 15 Kilometer in die Berge fahren musste, um eine Funkverbindung nach Guwahati zu bekommen. Ein Mahindra-Bolero mit einem schweigsamen Fahrer. Leider sind die Fenster nach oben hin schwarz gegen die Sonne abgeklebt, so dass wir nicht mehr frei in die Landschaft blicken können.


Traditionell lebende Garofamilie

Die Lyngam

Am nächsten Tag fahren wir wieder über einen Pass von 1400 m rauf und runter an den Kohlelastern vorbei in das Gebiet der Lyngam. In Nongstoin treffen wir auf einem großen Markt Valentin, unseren lokalen Guide für dieses Gebiet, der seinen Sohn mitgebracht hat. Beide quetschen sich auf den Vordersitz neben den Fahrer, während James zu uns auf die Rückbank kommt. Valentin spricht die Sprachen der Lyngam und der Khasi, allerdings kein Englisch, aber er erweist sich als Glücksfall, da er uns zu dem letzten Schamanen der Lyngam bringt.

Das Volk der Lyngam (auch Lyngngam, in der Khasi-Sprache "kalt", oder Megam in der Garo-Sprache), das in den westlichen Khasi-Hills lebt, soll von den Garo abstammen und die Sitten der Khasi angenommen haben. Ihre Sprache ist zu 70% identisch mit der Khasi-Sprache. Die meisten Lyngam gehören zur röm.-kath-Kirche.

Über eine Horrorstraße, auf deren felsigem Untergrund wir hin- und her geworfen werden, erreichen wir nach vierstündiger Fahrt völlig erschöpft ein Dorf , in dessen Nähe ein Schamane leben soll. Trotz der beginnenden Dämmerung entschließen wir uns, noch über einen Höhenrücken zum Haus auf dem Berg zu wandern. Der Mann ist gerade dabei, seine Hühner einzufangen, um sie für die Nacht in Körbe einzusperren, als wir eintreffen und ihn über seine traditionellen Rituale interviewen wollen.


Der Schamane deutet die Lage der Kaurischnecken.

Das Kaurischnecken-Orakel

Aus seiner Hosentasche holt er ein kleines blaues Tuch, schlägt es auseinander und zeigt uns den Inhalt. Vor uns liegen die weißen Gehäuse von fünf Kaurischnecken. Er nimmt sie in die Hand und wirft sie auf das Tuch. Einige liegen mit der Öffnung nach oben und andere mit der konkaven Seite. Aus dieser Lage deutet er, ob die Antwort auf die ihm gestellte Frage positiv oder negativ sein wird, bzw. welche Macht für eine Krankheit verantwortlich ist und welches Opfer notwendig ist, um das Unheil abzuwenden, z.B. ein Huhn oder ein Schwein.

Die Missionsstation

Inzwischen ist es dunkel und recht kühl geworden, als wir wieder die Berge hinab zur Straße steigen, wo unser Auto wartet. Noch eine Stunde kurven wir in Richtung Maweit, wo wir versuchen eine Unterkunft zu finden. Nachdem wir wieder eine Reismahlzeit zu uns genommen haben, teilt James uns mit, die Unterkünfte hier seien zu schrecklich und nicht zumutbar, aber in der Nähe sei eine Missionsstation der Kongregation vom hl. Kreuz mit einer Krankenstation und einer Schule. Nachdem wir sie gefunden haben und auch den Pfarrer, werden wir aufs freundlichste begrüßt. Für uns werden zwei Klappbetten und zwei Matratzen im Lehrerzimmer aufgestellt, in dem es auch ein Waschbecken und Toiletten gibt.

An den Wänden stapeln sich Bücher und Schülerarbeiten. Ein Poster an der Wand vermittelt seltsamerweise buddhistische Wertvorstellungen.

Four noble truth

1. There is suffering in the world. (Es gibt Leiden in der Welt.)
2. It has a cause.
(Es hat eine Ursache.)
3. The cause is desire.
(Die Ursache ist Verlangen.)
4. End to suffering, if desire is removed.
(Das Leiden endet, wenn das Verlangen abgelegt wird.)

Die vier Edlen Wahrheiten lauten:

1. Dukkha - Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll (unbefriedigend, unvollkommen).
Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Tod ist Leiden; Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden. Gesellschaft mit dem Ungeliebten ist Leiden, das Gewünschte nicht zu bekommen ist Leiden.

2. Samudaya - Die Ursachen des Leidens sind Begehren, Abneigung (negatives Begehren) und Unwissenheit (über die Natur des Leidens).
Das Verlangen/Durst (pali: tanhā), - begleitet von Leidenschaft bzw. Wonne, genossen eben hier und eben da - nämlich das Verlangen nach Sinneslust, das Verlangen nach Werden, das Verlangen nach Nicht-Werden.

3. Nirodha - Durch das Erlöschen der Ursachen erlischt das Leiden.

4. Magga - Zum Erlöschen des Begehrens (und damit des Leidens) führt der „Edle Achtfache Pfad“.

( Rechte Sicht, rechte Entschlossenheit, rechtes Reden, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt/-erwerb, rechtes Bemühen, rechte Aufmerksamkeit/Achtsamkeit, rechte Konzentration).

Wir sind zunächst sehr erfreut und zünden wegen die vielen Mücken ein Coil an, rechnen aber nicht damit, dass in der Nacht hungrige Flöhe über uns herfallen werden. Jedenfalls sieht am nächsten Morgen mein Körper aus, als hätte ich die Masern. Seltsamerweise haben die Flöhe Christas Blut verschmäht. Sie wird nur von Mücken gestochen.

Bevor die Lehrer und Schüler kommen, räumen wir unsere Klappbetten und packen unsere Taschen. Im Missionshaus bekommen wir ein ausgezeichnetes Frühstück, unterhalten uns mit den Schwestern, die hier die Krankenstation versorgen und von zwei Schwestern aus Madrid und Bolivien, die zu Besuch sind, unterstützt werden. In der Nacht gab es für sie viel zu tun: ein Kind wurde entbunden und die Mutter mit ihrem neugeborenen Kind musste versorgt und untergebracht werden.


Auf dem Markt von Maweit wird Fleisch von frisch geschlachteten Rindern verkauft.

Bis 13 Uhr bleiben wir am Ort und beobachten, wie sich unterhalb des Missionshauses allmählich die Einwohner der Dörfer zum Wochenmarkt einfinden. In der größten Hitze wandern wir dann zu einem Dorf, wo noch Animisten zu finden seien. Zunächst heißt es, wir könnten an einer Heilungs-Zeremonie mit zwei Schamanen teilnehmen. Später stellt sich heraus, dass es auch hier in dieser abgelegenen Gegend keine Schamanen mehr gibt. Die Frau, die wir besuchen, erzählt uns, dass sie zur Einäscherung ihres Mannes 2006 einen Schamanen aus Shillong hat kommen lassen.

Nach der sehr anstrengenden und schweißtreibenden Wanderung auf einem schmalen Pfad bergauf und bergab zwischen 700 und 850 Metern durch menschenleere Landschaften kommen wir in ein Dorf mit nur wenigen Gehöften. Es ist menschenleer. Erst später entdeckten wir im hintersten Haus die verschüchterten Kinder. Hinter den Häusern stehen jeweils einige Orangen- und Zitronenbäume. Am Fuße eines Baumes befindet sich zwischen den Wurzeln ein Bienennest, das mit großen Steinen abgedeckt worden ist. Nach einiger Zeit wagen sich die Kinder vor, kommen zur einzigen Wasserstelle des Dorfes.


Traditionelle, offene Feuerstelle in einem Lyngam-Haus

Bei der letzten Animistin des Dorfes Nongumjynrain

Alle Erwachsenen sind auf dem Wochenmarkt. Nach dreistündigem Warten erscheinen endlich die ersten Erwachsenen, auch unsere Informantin, die letzte Animistin. In ihrem traditionellen Bambushaus hängen Knochen ihrer Opfertiere und Zeremonialtrommeln. Sie möchte wie ihre beiden Männer, die nach altem Brauch verbrannt wurden, auch auf dem Verbrennungsplatz im Wald verbrannt werden und nicht wie ein Christ begraben werden. Die drei Zeremonialtrommeln sollen dabei wie üblich die Prozession mit dem Schamanen und den Dorfbewohnern begleiten. Damit die Vorfahren einen Verstorbenen freundlich in ihrem Aufenthaltsort in den Bergen aufnehmen, ziehen alle Beteiligten besondere Kleider an und beten, singen und tanzen auf dem Weg in den Wald. Dort werden ebenfalls alle privaten Gebrauchsgegenstände wie Kleider, Töpfe, Regenschirm u.ä. verbrannt.

Das Verhältnis zu den Vorfahren ist besonders wichtig, da alle Katastrophen auf die Unzufriedenheit der Vorfahren zurückgeführt werden, die nur durch Gebete der Schamanen und durch Opferung von Tieren beruhigt werden können. Der Schamane erforscht und beseitigt das Böse. Er kennt die dämonischen Kräfte, die neben dem oberen Gott die Welt beherrschen.

Bei einer Geburt wird ebenfalls ein Schamane benötigt, der betet und ein Amulett für das Kind herstellt. Dabei wird Reis gesegnet, in Blätter eingewickelt und dem Kind umgehängt. Dem Kind gegenüber hat der Onkel mütterlicherseits größere Rechte als der leibliche Vater. Das ist ein Aspekt der matrilinear organisierten Gesellschaft der Lyngam.

Bei einer Hochzeit darf nicht im eigenen Clan geheiratet werden und es wird zusätzlich von den Brüdern des Mannes überprüft, ob es bereits in den letzten drei Generationen eine Verbindung zwischen den Clans der Frau und des Mannes gegeben hat. Die Verbindung wird nicht von den Eltern festgelegt. Die Verlobung wird mit der Opferung eines Huhnes besiegelt. In den folgenden Wochen werden der Frau mehrfach Geschenke gemacht, die von den Brüdern der Frau entgegen genommen werden. Die Hochzeit selbst wird mit der Opferung einer Ziege besiegelt.

Trauergesang einer Garo-Mutter, deren Sohn von einem Baum erschlagen wurde

Auf dem Weg in das Land Chikmang
hüte dich vor Nawang, dem Vater des Geistes Rikchibin...
vor Nawang, dem Meister des Seelenweges...
Du warst in meinem Leben der einzige schöne Baum der Erde. O mein Sohn!
Der einzige Stein, der meinem Fuß Halt gab in der Strömung,
der einzige Stein im Flusse, o Do-ma (schwarzer Kormoran)...
O Sohn! Gehe deinen Weg ganz gerade. Verirre dich nicht in den fremden Ländern...
Die Wasser des Nengba sind hinterlistig. Irre nicht wie ein einsamer Büffel.
Gehe ein nach Chikmang auf dem Wege, den Hunderte deiner Familie bereitet haben, Hunderte deiner Sippe...
Geh mit fröhlichem Lächeln auf deinen Lippen...

(Text nach G. Bertrand, Geheimnisvolles Reich der Frauen, 1957)

Erst als es dunkel ist, tasten wir uns mit Taschenlampen auf den beschwerlichen Rückweg über die Berge zum Lehrerzimmer der Missionsstation. Nach einer unruhigen Nacht mit heftigem Regenfall und vielen stechenden Tierchen erwarten wir wieder ein wohlschmeckendes Frühstück im Missionshaus, statt dessen müssen wir mit einer düsteren, schmutzigen Bude vorlieb nehmen, weil die Angehörigen der Mission einen lang andauernden Gottesdienst abhalten. Bei der folgenden dreistündigen Rückfahrt über die Felsstraße überprüft der Fahrer mehrmals die Reifen des Autos auf mögliche Schäden.


Steinsymbole für das Männliche und das Weibliche

Einen ersten Stopp machen wir bei einem Steindenkmal, das durch drei aufgestellte Steine das männliche Element symbolisiert und durch zwei davor liegende Felsplatten das weibliche. Etwas oberhalb dieser Stelle wohnt ein ehemaliger Schamane, der Christ geworden ist und uns erzählt, jetzt gäbe es in der kleinen Siedlung zwei christliche Kirchen, eine katholische und eine baptistische.

Der zweite Stopp beschert uns einen besonderen Höhepunkt der Reise. Wir halten wieder in der Nähe des Schamanen, der uns das Muschelorakel vorgeführt hatte. Diesmal möchten wir uns durch eine richtige Opferzeremonie den Ausgang unserer Reise und unsere Zukunft voraussagen lassen. Wir sind entschlossen, diese Gelegenheit zu nutzen und wandern schon den anderen voraus zum Haus des Schamanen. Lange müssen wir warten. Als wir schon denken, es ist den Leuten an der Straße nicht gelungen, ihn aufzutreiben, da taucht der Trupp mit dem Schamanen und einem Hahn aus dem Gebüsch auf. Dieser Weg ist auch dem alten Schamanen beschwerlich.

Wir fragen ihn, wie er Schamane geworden sei. Er habe den Beruf nicht von seinem Vater übernommen, sondern habe ein besonderes Interesse an den Zeremonien gespürt und sich deshalb mit zwanzig Jahren einem anderen Schamanen angeschlossen. Seine Rituale habe er selbst weiterentwickelt und auch eine eigene Gebetssprache für seine Kommunikation mit den Naturgeistern entwickelt, die keiner außer ihm verstehe.


Der weiße Hühnerdarm als Ergebnis der Zeremonie

Das Hühnerdarm-Orakel
(Video Lyngam-Schamane)

Bei der Vorbereitung der Zeremonie erweist sich Valentin, unser lokaler Guide, als sehr kundig. Er hat an die spezielle Kleidung gedacht, zwei weiße Tücher für den Turban und für die Schultern. Dann reinigt er gründlich eine runde Holzschale, eine Trinkkalebasse und einen Blechteller, holt einen grünen Ast, Bananenblätter, etwas Kuhmilch und eine Flasche Reisbier. Während der Schamane den unteren Teil des Astes entlaubt, einige Kerben anbringt, ihn anspitzt und vor einem Hauspfosten einrammt, stellt Valentin die Utensilien in der richtigen Reihenfolge auf und verscheucht die umher laufenden Hühner und einen Hund. Protokoll der Zeremonie und weitere Fotos von Christa

Lyngam

Dies sind die Garo-Hills und dies auf dem Berg
Die Bambushütte, vor deren Eingang
Der Schamane sich in Ekstase singt.

Das Opfer zwischen den Füßen, den Teller
Mit dem Blut, den Darm noch
in den Händen: so sieht er unsere Zukunft.

(neuenhofer)


Der Hahn ist das Symbol des Khasi-Volkes

Bei den Khasi
"Kublei" - "Gott schütze dich"

Am nächsten Tag sind wir in Shillong, der alten Hauptstadt Assams und der jetzigen Hauptstadt eines der kleinsten Bundesstaaten im Nordosten Indiens. Sie liegt in einer Höhe von 1.496 m. Die Angaben zur Einwohnerzahl Shillongs liegen zwischen 130 000 und 260 000 .

Der Legende nach verdankt die Stadt ihren Namen dem Gott Leishillong, der in einer Höhe von 1.965 m lebt und von dort aus die Stadt überblickt.

Die wenigen Hindus in der Stadt feiern in ihren Wohnvierteln das Frühlingsfest Holi, indem sie sich und andere mit Farbpulver bewerfen. Die meist christlichen Khasi stehen diesem Treiben eher ablehnend gegenüber. Als Christa mit verschiedenen Farbflecken im Gesicht in eine Buchhandlung geht, redet der Buchhändler auf sie ein, wenn sie Christin sei, dürfe sie sich nicht auf solch heidnisches Tun, das er als Götzendienst aufzufassen scheint, einlassen. Es gebe nur einen Gott.

Dass die Khasi etwa seit 1845 zu über 70% christlich geworden sind und nicht hinduistisch, hängt mit ihrer traditionellen Religion zusammen, in der sie an einen obersten Gott glauben, der die Welt erschaffen hat und beschützt. Im Alltag aber haben es die Menschen mit vielen bösen Geistern zu tun, die sie manchmal entsprechend ihrer traditionellen Religion durch die Opferung von Hühnern oder anderen Tieren besänftigen wollen.

Das archaischste Ritual hängt mit U Thlen zusammen, einem blutgierigen Schlangen- und Wassergeist, dem man früher auch Menschenblut opferte, um Krankheit, Unglück und Armut abzuwenden. In diesem Zusammenhang sollen die Khasi früher Sklaven dem Dämon geopfert haben.

Die Gebete beginnen immer mit der Anrufung des höchsten Gottes.

O Gott, Herr und Gebieter, wir danken dir tausendmal, du Erhalter des menschlichen Lebens, du Gesetzgeber über uns alle in dieser Welt - unter dem Himmel und auf der Erde.
Du hast uns unseren Clan gegeben, unsere Satzung. Hilf uns, die Einheit unserer Verwandtschaft zu erhalten....
Zeige uns den Weg, dass wir das Richtige und Gute tun, damit wir stark und reich werden in engem Zusammenhalt mit unserem Clan.


Trommel, Pauke und Schalmei

Zeremonie zur Gründung eines neuen Khasi-Clans

Der eigentliche Höhepunkt des Tages aber besteht in der Teilnahme an einer Zeremonie zur Gründung eines neuen Khasi-Clans. Als wir uns dem Wohnviertel in der Vorstadt nähern, hören wir schon aus der Ferne Trommeln und Flöten und alsbald sehen wir eine Prozession festlich gekleideter Menschen. An der Spitze des Umzuges gehen sechs Trommler, die die typische, zweiseitige Assamtrommel schlagen, die eine Seite mit einem Stock, die andere Seite mit der Hand. Ihnen folgen zwei Männer, die eine große Pauke schlagen, einer trägt die Pauke, ein anderer schlägt sie mit zwei Schlägeln. Daneben gehen ein Schalmeispieler und zwei Zimbelschläger. Dann folgen die Familienmitglieder und Verwandte und Bekannte.

„Khasi“ bedeutet „von einer Mutter geboren“.

Da in der Khasi-Gesellschaft ein Clan immer auf eine Khasi-Frau als Gründerin zurückgeführt wird und die jüngste Tochter das Vermögen der Familie erbt, gibt es Probleme bei Mischehen mit weiblichen Angehörigen anderer Volksstämme. In diesem Fall hatte ein Khasi-Mann eine Nepalesin geheiratet. Beide hatten eine achtjährige Tochter und einen Sohn. Um der Tochter nun Ansehen und Erbe zu sichern, soll die Familie mit Hilfe eines Schamanen zu einer Khasi-Familie umgewandelt werden mit einem neuen Namen. Nur die Tochter kann den Clan-Namen weitergeben. Dazu muss die kleine Tochter durch traditionelle Zeremonien, die die Werte des Volkes symbolhaft zur Sprache bringen, in die Khasi-Gesellschaft integriert werden und wird so zur Stammmutter eines neuen Clans, dem alle folgenden Generationen angehören werden.

Die Prozession endet auf einem Platz vor einem Saal. Auf dem Platz ist ein großer Bambusschirm errichtet, unter dem die Utensilien für die Zeremonie liegen.


Die neue Stammmutter des Clans mit ihrem Bruder. Beide halten die Symbole eines Mannes und einer Frau in den Händen. Der kleine Finger ihrer rechten Hand wurde vom Schamanen mit Reismehl bestrichen. (Video)
(weitere Fotos von Christa)

Für das Mädchen liegen auf einer Bambusschütte ein kleiner konischer Rückentragekorb, der mit einem Stirnband getragen wird und in ländlichen Gebieten von den meisten Volksstämmen zum Transport von Brennholz und anderen Gebrauchsdingen genutzt wird und ein Haumesser. Für den Jungen liegen ein Jagdbogen und ein Köcher mit drei Pfeilen auf einer Schütte.

Das Eierschalen-Orakel

Der erste Teil der Zeremonie ist der Namensgebung des neuen Clans gewidmet. Dazu nimmt der Schamane, nachdem er sich Betelnuss, Blatt und Kalk in den Mund gesteckt hat, einen Beutel mit Hühnereiern und wendet jedes Ei in einer rotbraunen Farbe. Betend und singend holt er dann ein Holzbrettchen mit einem Handgriff, streut ein Häufchen Reis darauf und stellt ein farbiges Ei aufrecht in den Reis. Magische Texte singend, will er nun von den Göttern wissen, ob sie den neuen Namen, den sich die Eltern ausgedacht haben, akzeptieren. Der Reis wird am Fuß einer Stange, die eine Art Altar bildet, in Richtung der aufgehenden Sonne geschüttet.


Der Schamane hat das Ei-Orakel vollzogen und zeigt das Ergebnis.

Dann nimmt er das Ei und wirft es mit aller Kraft gegen das Brett. Nur kleine Eierschalenstückchen bleiben dabei auf dem Brett liegen. Aber diese Stückchen verraten den Willen der Götter. Aus der konkaven bzw. konvexen Lage der Eischalen liest der Schamane die Antwort. Für eine ablehnende Antwort sind die anderen Eier gedacht. Da fast alle Stücke ihre konvexe Seite zeigen, ist die Antwort positiv und die anderen Eier werden nicht mehr gebraucht. Zum Zeichen dafür wird jetzt wieder die magische Erdfarbe abgewaschen.

Das Lesen der Schalenteile ist ein komplizierter Deutungsvorgang, da aus der Lage der Teile zueinander und auch der Platz auf dem Brett, ob oben, unten oder in der Mitte, die richtige Antwort gedeutet wird. Eine ausführliche Anleitung findet sich im Forschungsbericht von G. Bertrand (Terres secretes ou regnent les femmes, 1956). Diese Eierzeremonie wird bei den Khasi auch bei anderen wichtigen Ereignissen vorgenommen, z.B. vor einem Hausbau oder vor einer Reise.

Das Ei selbst wird als ein Symbol des Lebens betrachtet. Einem Toten legt man Eier auf den Magen und zerschlägt sie später auf dem Scheiterhaufen. Dann betet man: Geh in Frieden und genieße in Gottes Haus ein Festmahl mit Betelnüssen. Wenn man von einem Toten spricht, sagt man "der, der den Betel der Götter kaut". Im Jenseits wird nach dem Glauben der Khasi derjenige, der ein moralisch einwandfreies Leben geführt hat, wieder seinen Vorfahren begegnen.

Die Zeremonie der Neugründung eines Clans dauert Stunden. Für jedes Familienmitglied stellt der Schamane ein weißes Ei in einem Haufen Reis. Dann streicht er zum Zeichen der neuen Verbindung jeweils Reismehl über einen bestimmten Finger der neuen Familienmitglieder. In den Gebeten nennt er den Namen der jeweiligen Person. Hingebungsvoll singend, mit geschlossenen Augen begleitet er die Handlungen. Zwischendurch muss der Vater für die Familienmitglieder jeweils dreimal einen Schluck Reisbier und etwas Reismehl zu sich nehmen. Er sei froh, dass er nur zwei Kinder habe, meint er zu uns hin.

Zum Abschluss der Zeremonie wird allen Teilnehmern als traditionelles Zeichen der Verbundenheit etwas Reismehl angeboten. Als zweites Zeichen der Verbundenheit und Gastfreundschaft werden wir alle in einen Saal eingeladen, wo wir zu Musik und Tanz ein Mittagessen gereicht bekommen.

Am Nachmittag fahren wir in südlicher Richtung in eine Landschaft, die durch immer tiefere Täler zerfurcht wird. Fünfhundert Meter tiefer wachsen Arecanuss-Palmen und liegen Kohleflöße unter der Erde, während die Dörfer 1600 bis 1800 Meter hoch zwischen den Wolken liegen, die unentwegt von den Ebenen Bangladeshs heraufsteigen und das Land zu einem der regenreichsten der Welt machen.

Ein Khasi-Lied, das einen Einblick in den Alltag eines Bauern gibt:

Wo wirst du ein Leben wie ein Bauer bekommen?
Wir haben Reis im Haus und Fleisch in den Hütten;
mit meinen Arbeitsgeräten gehe ich zur Arbeit,
trage meine Axt, Spaten, "Khoh" und "Star",
ohne Stolpern, keine Sorge, gehe ich frei von Kummer
ein Liedchen singend und ein Liedchen pfeifend:
klar sind mein Kopf, mein Herz und meine Stimme;
als ich noch summte, erspähte ich zwei hübsche Mädchen;
sie hielten an und fragten: "Wo kommst du her?"
"Von Riatsamthiah", antwortete ich sofort;
ich bemerkte, dass eine ein Wickeltuch trug,
und mein Herz floss über von Erregung.

Where will you get a life like a farmer?
We have rice in the house and meat in the sheds;
my implements readied I leave for work
carrying my axe, spade, khoh and star;
no stumbling, sans worry, I leave free of care
singing a ditty, whistling a song:
clear is my head, my heart, my voice
as I hummed I spied two pretty girls;
they stopped and asked: "Where are you from?"
"From Riatsamthiah", I replied at once;
I noticed one wore a ryndia tlem
and my heart overflowed with excitement.


Der männliche Tänzer vertreibt die bösen Geister. (Video)

Die heiligen Tänze der Khasi

Als wir im Dorf Lyngkyeden eintreffen, hat gerade ein Festival mit den Tänzen der Jungfrauen begonnen. Auf einem großen Platz mitten im Dorf bewegen sich seltsame Gestalten wie Automaten. Die Mädchen, die noch Jungfrauen sein müssen, schieben im Zeitlupentempo ihre nackten Füße über den steinigen Boden vorwärts, den Blick nach unten gerichtet, während die Arme bewegungslos am Körper kleben. Scheinbar ohne System bewegen sie sich kreuz und quer in der Mitte des Platzes um einen hohen Pfahl, auf dessen Spitze eine rote Fahne mit einem Hahn weht, das Symbol der Khasi.

Sie bieten ein Bild intensiver Konzentration zu einer lauten und schrillen Musik. Die Musiker machen mit einer Schalmei, Zimbeln, drei zweiseitigen Trommeln und einer Pauke mit Hilfe von Lautsprechern einen Höllenlärm. Dabei sitzen sie etwas abseits ohne Sichtkontakt zu den Tänzern.

Im Gegensatz zu diesen scheinbar über den Boden schwebenden Mädchen umkreisen zwei Männer in wilden Sprüngen diese "Prinzessinnen", indem sie mit der rechten Hand einen weißen Wedel aus Ziegenhaar in alle Richtungen schlagen und mit der linken Hand ein grünes Tuch, um böse Geister von diesen unschuldigen Menschen fernzuhalten. Ein silberner Köcher mit Pfeilen unterstreicht noch den kriegerischen Ausdruck dieser Beschützer. Die Männer können jeden Alters sein.

Die übrigen Dorfbewohner erleben diese heiligen Tänze wie einen Gottesdienst.


Die jungfräulichen Mädchen schweben fast bewegungslos über den Boden.

Die Tänzerinnen tragen z.T. eine Krone aus Silber und Blumen (passniat), eine Halskette mit den "Perlen des Wassers oder der Erde" (k`pieng) und enganliegende Tücher, die bis zu den Füßen reichen.

Die Menhire

Die Khasi übertreffen durch ihre Steinsetzungen noch die benachbarten Garo. Als wir im Dorf nach der Bedeutung der riesigen Steine fragen, schütteln die Leute den Kopf: Die Steine hätten schon immer hier gestanden. Wir wundern uns, dass die christlichen Missionare, die gleich neben den Steinen schon 1933 eine Presbyter-Kirche erbauten, sie nicht als Zeugnisse eines heidnischen Glaubens beseitigt haben. Eine weitere Konkurrenzkirche aus späterer Zeit zeigt allerdings die Überlegenheit und Macht dieser fremden Religion.

Im allgemeinen werden die Steine als Gedenksteine interpretiert. Sie heißen "kynmauw", das bedeutet Erinnerung. Meist sind es drei stehende Steine, die über die anderen, liegenden Steine wachen. Der mittlere, höchste Stein - bis zu 5 Meter hoch und bis zu 80 cm dick - soll an den männlichen Vorfahren erinnern, die beiden seitlichen an seine Brüder. Die liegenden Steine sollen an die weiblichen Ahnen erinnern. Hinter den kleinen Steinhäusern des Dorfes, das wie ein irisches Dorf anmutet, stehen noch weitere Steingruppen hinter den Häusern, meist in ungerader Zahl

Diese Steine gleichen den Menhiren in Westeuropa, Nordafrika und Westasien (s. Ho-Mundas, bei Belgaum, bei Willong in Manipur und die Mikir-Steine). Oft werden sie als Ausdruck eines phallischen Kultes interpretiert, wie der hinduistische "lingam" als Symbol Shivas oder die Steinskulpturen bei Dimapur.

Im Ort Laitlyngkot, den wir anschließend besuchen, sehen wir neben einem Marktplatz Dutzende solcher Steine, die wie auf einem Gräberfeld zusammenstehen.

Durch die Jaintia-Berge

Von Shillong aus fahren wir in östlicher Richtung zunächst in 1300 m Höhe durch die Khasi-Hills, die unmerklich in die Jaintia-Hills übergehen. Weite Strecken sind unbesiedelt. An den Straßenrändern liegen immer wieder Kohlehaufen. Tiefe Täler schneiden in die Hochflächen. Tief unten liegen gewässerte Reisfelder und Betelnuss-Plantagen..

Im Gebiet der Jaintia halten wir uns nicht auf, da unser Ziel jenseits der Grenze von Meghalaya in einem abgelegenen Teil Assams, den North-Cachar-Hills, liegt.


Die Fotografin vor einem Bus in Maweit

Fortsetzung der Reise durchs südliche Assam, den North-Cachar Hills

Literatur:

Das geheimnisvolle Reich der Frauen von Gabrielle Bertrand, Zürich 1957
G. Bertrand (Terres secretes ou regnent les femmes, 1956)

Balpakram, The Land of Spirits, Garo-Mythology, von J.L.R.Marak, 2000

The History and Culture of the Khasi People, von Hamlet Bareh 1967/1997

Khasi Myths, Legends & Folktales, von Bijoya Sawian, 2006

The Khasis by Major P.R.T. Gurdon, I.A.Deputy Commissioner Eastern Bengal and Assam Commission, and Superintendent of Ethnography in Assam. http://www.ebooksread.com/authors-eng/p-r-t-gurdon/the-khasis-8-6/1-the-khasis-8-6.shtml

Ins Deutsche übersetzt auf 286 Seiten: http://www.bucherdeutsche.info/3132373836/

Fortsetzung der Reise durch Assam in Arbeit

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