5.
Für eine Fahrt in die Pao-Region bei Kakku benötigen wir ein Permit. Diese Region wurde erst 2000 für Fremde geöffnet. Eine Straße wurde erst 1996 gebaut, nachdem zwischen den Paos und der Regierung ein Frieden geschlossen worden war.
Ke`idju
tan`na danke
(Pao-Sprache)
Die Pao sind wie die Shan an ihren farbigen Handtuchturbanen und an ihren Hosen zu erkennen. Die Burmesen tragen dagegen ihre Longyis, Röcke. Wie unsere Pao-Führerin Nang Khin Phyn und unser Karen-Führer erklären, sind sie miteinander verwandt. „Wie Bruder und Schwester“, sagt unser Karen-Mann, worauf die junge Pao verbessert „wie Vater und Tochter.“ Der Sage nach stammen Pao und Karen aus der Verbindung eines Drachen mit einem Schamanen. Aus den Dracheneiern gingen die beiden Volksstämme hervor. Deshalb tragen beide Völker schwarze Kleider, die an den Drachenleib erinnern. Das voluminöse farbige Handtuch auf dem Kopf sei der Drachenkopf. Die Frauen gehen noch weiter und tragen als Haarschmuck das Feuerhorn des Drachen und sein Auge.
Die Pao wohnen in den Bergen des südlichen Shan-Staates, wohin sie sich von Südburma aus im 11. Jh vor den Kämpfen zwischen Mon und Burmesen zurückgezogen haben. Sie haben eine eigene Sprache und Literatur, sind Buddhisten und ökonomisch sehr rege. Am Inle-See haben sie zur Verarbeitung des Zuckerrohrsaftes eine Fabrik gebaut, zu der die Bauern der Intha ihre Zuckerrohrfässer karren. Im November tragen sie während des Vollmondes 4 m hohe Opfertürme zu den Klöstern.
Zwischen den Dörfern des Pao Stammes, befindet sich bei Kakku ein Pagodenfeld, wo über mehrere Jahrhunderte etwa 2500 kleine Pagoden errichtet wurden, die wie Bambussprösslinge nebeneinander stehen. Sie wurden von Amtsinhabern zur Ehre Buddhas errichtet. In den fünfziger Jahren beendete man diesen Brauch, weil die Anhöhe zugebaut war und ein Bau von Pagoden in einem niederen Bereich nicht Buddha gemäß sei. Der ehemalige Haupttempel aus Holz wurde 2001 von Chinesen aus Singapore in Beton erneuert. Auch die Pagoden werden nach und nach renoviert. Chinesen sind neben uns die einzigen Touristen in diesem seltsamen Pagodenfeld. Die Chinesen umkreisen mit Räucherstäbchen, Verbeugungen und Gebeten ein dickes goldenes Schwein, das daran erinnert, dass ein Schwein die Reliquienreste unter der Hauptpagode gefunden hat. Auch ein großer Steinelefant erinnert an den Ursprung dieser Wallfahrtsstätte. Er hat diesen heiligen Platz bestimmt, indem er sich, beladen mit einem heiligen Knochen Buddhas, hier nieder gelassen hat. Wie eine Fotodokumentation zeigt, haben inzwischen Mönche aus Sri Lanka weitere Knochenteile Buddhas hergebracht. Der katholische Reliquienkult lässt grüßen.
Auf der Rückfahrt besuchen wir ein typisches Pao-Dorf. Alle Häuser sind durch grüne, geschnittene Hecken eingefasst, eine Gartensiedung a la Deutschland. Bei den Bambusstelzenhäusern stehen Trinkwassercontainer. Im Garten ein Toilettenhäuschen. Wir nehmen im oberen Stockwerk neben dem offenen Feuer Platz und der 72jährige Pao schenkt uns Tee ein und erzählt von seinen 10 Kindern. Sieben seien gestorben. Das jüngste erbe das Haus und die Grundstücke. ´
Wir fragen, wie sich Jungen und Mädchen kennenlernen. Das sei einfach, erklärt unsere Pao-Führerin, wenn ein Mädchen einem Jungen gefalle, dann könne er sie abends am Feuerplatz im Haus besuchen, mit ihr sprechen oder ihr Geschenke übereichen, was schon ein Heiratsantrag ist. Wenn sie das nicht wolle, so gäbe sie ihm das deutlich zu verstehen, so dass er nicht wiederkomme. Es sei „unzüchtig“, tagsüber bei einem Jungen stehen zu bleiben und mit ihm zu reden. Das schade dem guten Ruf des Mädchens. Die jungen Leute lernten sich vor allem bei Festveranstaltungen kennen. Aber sie dürften sich dann nicht als Paar absondern, auch dürfe der Junge sie auf keinen Fall berühren. Das würde vom Dorfältesten bestraft. In der Stadt gäbe es allerdings auch andere Treffpunkte. Nach der Heirat gäbe es selten Scheidungen. Es gelte: One life, one wife.
Ihnen gehe es ganz gut, erzählt uns der Hausbesitzer, weil sie auf allen Feldern Knoblauch anbauten und die chinesischen Händler ihn in ganz Myanmar weiter verkauften. Heute Morgen und dabei zeigt er aus dem Fenster, heute Morgen, als die Sonne bei dem Baum stand, sei er zu einem Fest gegangen und dann, er zeigt einen anderen Sonnenstand, zurück gekommen. Eine Uhr habe er nicht. Dabei lacht er und zeigt, dass er keine Zähne mehr im Mund hat. Er fragt, ob ich noch alle Zähne hätte. Zähne würden hier nicht ersetzt. Tut ein Zahn weh, wird er heraus gezogen. Die meisten hätten mit 60 Jahren keine Zähne mehr im Mund, dann müsse man halt Brei essen, aber rauchen könne er noch, und dabei zieht er an seiner langen Pfeife. Neben Knoblauch haben die Paos viele Cheroot-Plantagen. Die Blätter würden nur nach der Regenzeit geschnitten nicht wie bei den Palaung ganzjährig. Diese Blätter seien zarter und hätten ein besseres Aroma. Es sei die beste Qualität in Myanmar.
5. Januar
Heute wollen wir zur Abwechslung eine ganztägige Fahrradtour machen. Es gibt viele Verleihstellen für Fahrräder, aber nur wenige gute Fahrräder in der passenden Größe. Nachdem wir fünf verschiedene Shops überprüft haben, fahren wir nach dem vergeblichen Versuch den Sattel höher zu stellen und mit entweichender Luft aus einem Reifen mit krummen Beinen, auf hartem Sattel über einen steinigen Weg zum 15 km entfernten Intha-Dorf Maing Thauk. Es ist wahrlich keine Vergnügungstour. Als wir ankommen, bauen die Markthändler gerade ihre Stände ab und bringen die Waren in Körben zu ihren Booten. Die 20 Andenkenstände lassen erahnen, wie viele Boote aus dem Touristenort Nyaungshwe hier waren. Wir interessieren uns mehr für das Dorfleben der Inthas.
Die Hausanlagen sind ähnlich wie in den Pao-Dörfern. Eine abgrenzende Hecke, vor dem Haus ein Toilettenhäuschen, auf der anderen Seite des Hauses ein Stall für die Ochsen, Trockengestelle für klein geschnittene Tabakblätter. Über eine Leiter, die hinauf in das Wohngeschoss führt, kommt man geradeaus in eine Küche, während seitlich ein Raum zum Wohnen und ein Schlafgemach liegen. Unsere Gastgeberin führt uns vor, wie sie blitzschnell mit einem Stäbchen Tabak einrollt. Während wir wieder einen Tee bekommen, spuckt sie auf die Deckblätter, um sie geschmeidig zu machen. Sie benutzt keine Cherootblätter, sondern strenger schmeckende Blätter. Für 25 Zigarren erhält sie auf dem Markt 100 Kyat (9 Ct). Wir lassen unsere Fahrräder unter dem Haus stehen und gehen durchs Dorf. Ein reger Ochsenkarrenverkehr herrscht auf den Sandwegen.
Der Zuckerrohrsaft wird in Kesseln mit einem Korbaufsatz eingedickt.
Die Zuckerrohrernte hat im Dezember begonnen und geht bis Februar. Viele Bauern pressen die Zuckerrohrstangen selbst und kochen in großen Kesseln den Saft etwas ein, bevor sie ihn in Fässern zur Raffinade in die Fabrik der Pao nach Nyaungshwe bringen. Die oberen Teile der 4 m hohen Zuckerrohrpflanze werden als Futter für die Tiere genutzt. Die Büffel fressen sie ganz, während sie für die Ochsen in einer interessanten Bambuskonstruktion zerkleinert werden. Für die Erntezeit stellen die Bauern Wanderarbeiter aus Mittelmyanmar ein. Diese Arbeiter bekommen neben Kost und Logis pro Monat 15 000 Kyat (15 $). Ein Bauer erzählt uns, dass er neben den Familienmitgliedern noch 5 Arbeiter eingestellt habe. Nach der Ernte bleibe ihm aber nur ein Reingewinn von 200 $.
Während wir miteinander reden, schafft die Oma trockene Blätter für den 5 m langen Lehmofen herbei, die der Bruder des Bauern unentwegt in das Feuerloch hinein drückt. Auf dem niedrigen Erdofen stehen sechs große, runde Kessel, in denen der braune Saft schäumt und überquillt. 15 Minuten muss die Brühe kochen, dann wird der Schaum abgeschöpft und der dickflüssige Saft zum Abkühlen in ein halbes Fass umgefüllt. Zum Abtransport werden verbeulte alte, z.T. löchrige Fässer benutzt. Erstaunt sehen wir, wie die Löcher mit Lehm zugeschmiert werden. Anschließend werden die Fässer 15 km weit zur Pao-Fabrik „Ruby Dragon`s“ transportiert. Vor 20 Jahren seien die Zuckerrohrstangen noch von Ochsen mittels einer Holzwalze ausgepresst worden, meint der Bauer, jetzt habe er einen Motor mit zwei Metallwalzen.
Nach dem Abschlagen des Zuckerrohrs werden die Felder von Ochsengespannen mit Holzpflügen, denen man Metallschuhe aufsetzt, bearbeitet, um sie für die Reispflanzen vorzubereiten.
Ein Schmied fertigt Sensen zum Abschlagen von Gras. Die Hitze zur Bearbeitung des Eisens wird durch zwei lange Röhren erzeugt, die ein anderer abwechselnd wie zwei Luftpumpen als Blasebalg bedient. Die meisten Intha tragen auf dem Rücken ein großes Messerschwert.
Gerne zeigen die Männer ihre Tätowierungen.
Eine Natfigur am Oberarm, ein Tiger auf dem Oberschenkel.
6. Januar
Die ganztägige Bootsfahrt vom Inle-See bis Sankar ist wunderbar, aber nicht ganz billig. Pro Person für den Inle-See 3 $, für den südlichen Teil zusätzlich 6 $, für die Pao-Führerin 15 $ und für das Schnellboot noch eine Summe, die aber in unserem Reisepreis inbegriffen war. Abfahrt um 8 Uhr.
Die übliche Morgenkälte wird durch die Fahrgeschwindigkeit erheblich verstärkt. Wir haben uns mit Pullovern, Anorak, Mütze und Ohrenstöpseln gut darauf eingestellt. Trotz der frühen Morgenstunde sind schon viele mit Säcken beladene Boote unterwegs. Auch Fischer stehen schon einbeinig auf ihren Booten, in der Hand eine Riesenreuse oder ein Dreiecksnetz. Wie unsere Führerin sagt, wandern die meisten Fische ab in den südlichen Teil des Sees, weil das Wasser hier durch Chemikalien und Fäkalien der vielen Seedörfer verunreinigt ist. Sogar die Leichen werden ins Wasser gelegt. Die Fahrt geht durch viele Wasserdörfer und an ebenso vielen Klosterinseln vorbei. Wie am Niederrhein die spitzen Kirchtürme einen Ort signalisieren, so sind es hier die Spitzen der goldenen und weißen Pagoden. Im südlichen Teil treffen wir nur noch auf wenige Schnellboote.
Nach einer Stunde haben wir das Ende des Sees erreicht. Hier, an dem Wasserhotel Nampan, nehmen wir unsere Pao-Führerin an Bord. Die Fahrrinne verengt sich, seitwärts liegen schwimmende Gärten, dazwischen Fischteiche. Auf der Weiterfahrt wird die Fahrrinne noch enger, so dass kaum zwei Boote aneinander vorbei kommen. Es ist eine Fahrt durch eine Moorlandschaft mit weißen, roten und violetten Seerosen und Seevögeln. An einem Strauch hängen zwei große Webervogelnester. Die Häuser liegen hier auf einem Steilufer. Maiskolben trocknen an den Dächern. Kühe weiden auf den Berghängen. Bilder einer romantischen Landschaft.
Unseren nächsten Stopp machen wir bei dem Hmawbe-Markt. Keine Touristenstände. Hinter dem Marktort passieren wir die engste Stelle, wo eine überdachte Brücke beide Uferseiten verbindet. Auf dem Rückweg lässt ein Brückenwächter einen Korb hinab, um einen Wegezoll zu kassieren wie an vielen holländischen Kanalbrücken.
Im zweiten See von Sankar fahren wir auch durch eine Wasserlandschaft, aber hier stehen viele alte Bäume und Sträucher im Wasser. Von manchen Hütten sehen wir nur noch die Dächer. Die untere Etage von Wohnhäusern mit gestapelten Säcken steht im Wasser, selbst von Pagoden sind nur die Spitzen zu sehen. Eigentlich gäbe es hier nur eine Fahrrinne, aber durch einen Staudamm zur Elektrizitätsgewinnung und durch den Winterregen im Gebirge sei der Wasserstand ungewöhnlich hoch, erklärt unsere Pao-Führerin.
Auch die Anlegestelle zum Pagodenfeld von Tharkong ist überschwemmt. Erst wenige Pagoden sind restauriert. Auffällig sind viele liegende Buddhas im Zustand des Eingangs ins Nirwana und szenische, farbige, figürliche Darstellungen vom Besuch Buddhas im Himmel, wo er vom Juli bis September seine verstorbene, göttliche Mutter und andere göttliche Wesen über seine Lehre unterrichtet. Der Zeitpunkt der Rückkehr im Oktober wird mit einem Lichterfest gefeiert.
Im nahe gelegenen Intha-Ort Taryar Kone beobachten wir die Herstellung von Reis“krupuk“ und Reisschnaps. Der Reis wird gemahlen, mit Salz vermischt, z.T. auch mit Sesamkörnern, hauchdünn wie Papier aufgezogen, in der Sonne einen Tag getrocknet und in wenigen Sekunden mit zwei langen Stöcken in der offenen Flamme oder zwischen erhitzten, kleinen Steinen gebacken.
Zwischen gelb blühenden Sesamfeldern und über Dämme gelangen wir zu einer Hütte, wo aus Reis 40%iger Alkohol hergestellt wird. Vor der Hütte steht ein Mann vor einem eingegrabenen, großen Fass und befeuert den Erdofen. Er hebt den Deckel und zeigt uns den kochenden Reis. In der Hütte verteilt er den gekochten Reis auf einer Bambusmatte, den er später mit Hefepulver vermischt und einen Tag liegen lässt. Zur weiteren Gärung wird der Reis für eine Woche in Tontöpfe gefüllt (die Pao nehmen Bastkörbe), dann mit Wasser aufgefüllt, nochmals in anderen Töpfen über einem offenen Feuer erhitzt und dann werden die Dämpfe zur Kondensierung über eine Bambusrohrleitung zu einem doppelwandigen Wassertopf geleitet, in dem der Dampf abkühlt und der Alkohol in eine angeschlossene Flasche tropfen kann. Uns ist der Alkohol zu scharf, die süße Vorstufe des vergorenen Reises kennen wir von den Himalaya-Völkern als Reis- oder Hirsebier.
Überschwemmtes Pagodenfeld
Auf der anderen Seite des Sees liegt das alte Dorf Sankar Myow Thit, wo Intha und Pao wohnen. Das am Wasser liegende Pagodenfeld steht fast ganz unter Wasser. Die Pagoden und die im Innern sitzenden Buddhafiguren fallen auseinander. Hinter den Pagoden liegen ein Kloster, ein Marktplatz, die Hauptpagode und weitere Pagodenfelder. Rund um die Hauptpagode stehen uralte Frangopani-Bäume, mit weißen, stark duftenden Blüten. Der Name Sankar bedeutet Frangopani. Die Gründungssage hat damit zu tun: der König von Bagan soll im 12. Jh. aus dem Holz eines Frangopani-Baumes die erste Buddha-Figur geschnitzt haben. Der Tempel scheint noch älter zu sein, wie im Innern die Darstellung einer vielarmigen Hindugottheit zeigt. Neben der Anlage unter einem Baum zwei kleine Holzhäuschen für zwei Nat-Beschützer des Dorfes. Diese Geister sind nicht durch ein Symbol gekennzeichnet. Die Häuschen enthalten, wie häufig, frische Blumen, eine Plastiktüte mit Öl und Fettgebackenes. Vor den Natfiguren in Yangon stehen dagegen ganze Reismahlzeiten, auch Zigaretten und Getränke.
Wenn unsere Pao-Führerin ihre Großmutter besuchen will, muss sie von Sankar aus 3 Stunden gehen. Ihre Eltern, die aus einem Grenzdorf zu dem kleinen Bundesstaat Kayah stammen, das noch Sperrgebiet ist, sind nach Taunggyi gezogen, um ihren Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen.
Für die Rückfahrt brauchen wir nur 2 ½ Stunden.
7. Januar
Am Morgen Besichtigung der Shan-Museen in Nyaungshwe und in Taunggyi. Beide Museen (je 2 $) machen eher einen provinziellen Eindruck. Sie geben kaum Informationen über die Kulturen der Minoritäten im Shan-Staat.
Das Museum in Nyaungshwe befindet sich im Palast der Shan-Könige von 1924. Das Haus wurde im 2. Weltkrieg von den Japanern besetzt, von den Engländern bombardiert und wieder aufgebaut. Im Innern werden vorwiegend Gewänder, Throne, Elefantensitze und Bilder des letzten Shan-Königs gezeigt. Die Fotos zeigen, dass in den 20er Jahren europäische Kleider modern waren. Auf einigen Fotos sind allerdings nur die Söhne „fortschrittlich“ gekleidet, während die älteren noch die schweren Zeremonialgewänder tragen, die heute nur noch im Marionettentheater zu finden sind. Die Tendenz der Anpassung, eine Form der Unterwerfung unter den Stärkeren, setzt sich heute im Zeichen eines allgemeinen Globalisierungtrends fort.
Foto des Shan-Königs mit Frau
Im Museum der Hauptstadt Taunggyi. hat man die verschiedenen Minoritäten in unbemaltem Holz, in bunten Stoffen, in Ölbildern und als Püppchen ausgestellt. Keine Vermittlung unterschiedlicher Merkmale. Nur wenige englische Beschriftungen. Das Fotografieren ist verboten.
Rückflug ab Heho über Mandalay nach Yangon. Abends im Karaweik mit Marionettentheater, Tanz und Musik und sehr gutem Essen. Übernachtung in Yangon im Panorama Hotel.
8. Januar, letzter Tag
Ich versuche Literatur über die Minoritäten im Shan-Staat zu bekommen. Die Hauptbuchhandlung Innwa hat nur wenige, sehr teure Bücher. Die antiquarische Buchhandlung Myanmar Book Center, die ich schon aus dem Internet kenne, hat dagegen eine große, preiswerte Auswahl. Viele Bücher sind einfach fotokopiert und gebunden. Meine Errungenschaften, die ich bei der Abfassung dieses Reiseberichtes benutzt habe:
Shans at Home, 1910, und The Home of an Eastern Clan, the Palaungs, 1924, by Leslie Milne (kenntnisreiche, systematische Abhandlung von der Schriftstellerin, die einige Jahre in den Gebieten gelebt hat); The Hill Peoples of Burma, 1944 by H.N.C.Stevenson (knappe, einführende Übersicht); The Socio-Economic Life of the Wah National by Daw Tin Yee, 1997 (Details); National Ethnic Groups of Myanmar by U Min Naing Thant, 2000 (unverarbeitete Auflistung von Völkern); Folk Elements in Burmese Buddhism by Maung Htin Aung, 1962 (eine sehr gute, detaillierte Abhandlung)
Ausklang der Reise bei dreistündigem Aufenthalt im Shwedagon-Pagodenkomplex.
Am Abend Flug nach Bangkok und weiter nach Frankfurt.
Gaben sammelnde Mönche in Kyaingtong
Die letzten Meldungen über die Tsunami-Toten in Myanmar besagen, dass es an den Küsten Myanmars tatsächlich relativ wenige Tote gegeben hat: nach Meldungen des Roten Kreuzes 86. Insgesamt aber sind bei der Katastrophe 280.000 Menschen umgekommen.