Herbstmonsun

Auf Erkundungsfahrt durch Südindien im Oktober/November 2011

Unsere Entdeckung der alten tamilischen Literatur

Tourverlauf 2011

Tamil Nadu I, 2009
Das weibliche Element im Hinduismus und im Christentum u.a. Themen
Südindienkarte


Ritualort mit Schutzgöttern der Landbevölkerung
(Vadamuthi Ayyanar blickt nach Norden.)


Die Entdeckung neuer Ritualplätze, Trancetänze und Begegnungen mit Heilern und Wahrsagern


Inhalt:
Sudalai Madan, der Schutzgott der Landbevölkerung und Unterkasten
Murugan, der Schutzgott der Tamilen
Das Skanda-Sashti-Fest in Tiruchendur
Das Mulaipari Fest
Heiler, Schamanen, Wahrsager

Obwohl wir schon einige Male in Südindien waren, hatten wir noch nie den Namen Sudalai gehört. Auf unserer diesjährigen herbstlichen Tour durch den Monsunregen sollte Sudalai uns immer wieder beschäftigen. Eigentlich ging es uns um den Amman-Kult. Die von der Göttin Amman besessenen Frauen, die in Trance anderen Frauen helfen, hatten uns bei unserer letzten Südindienreise besonders fasziniert. Die durch Schreie und wilde Bewegungen erregende Atmosphäre, verstärkt durch die blutigen Tieropfer, die brennenden Ölfeuer und die sich drängenden betenden Menschen, reizte uns.

Nachdem wir schon im vorigen Jahr abseits der üblichen Touristenpfade vorwiegend Informationen um die Dorfgötter, besonders den reitenden Dorfbeschützer Ayyanar und die blutigen Muttergottheiten, gesammelt hatten, waren wir diesmal bemüht, Informationen über Sudalai zu bekommen, der vorwiegend in Südindien im Tirunelveli-Distrikt und Umgebung verehrt wird.

 

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Slum in Bangalore


Unser Fahrer steuerte sein Auto durch kleine Dörfer, zwischen überschwemmte Wiesen – manchmal wusste er nicht, wie es weiter ging. Immer wieder mussten wir halten und fragen, wo es hier Ritualplätze gibt. Weit draußen abseits der bewohnten Gegend hielt unser Auto schließlich an. Vor uns lag ein riesiges Areal, ein magischer Ort zur Verehrung der Dorfgötter, wie unser Führer sagte. Seltsam, dieses Chaos von blau angestrichenen Steintempelchen und Quadern. Hier sollten Sudalai und Ayyanar verehrt werden? Unser Guide wusste nichts Genaues. Schließlich war er Christ. Deshalb hatte er einen Hindu als Fahrer mitgenommen. Was bedeuteten die Steine, ihre Stellung zueinander, die Figuren dazwischen? Wir brauchten einen Einheimischen, einen Eingeweihten.

Sudalai Madan,
der Schutzgott der Landbevölkerung und Unterkasten


Magischer Bezirk der Schutzgötter bei dem Dorf Muthumaliyapuram

Als sich eine Herde schwarzer Ziegen näherte, tauchte ein Hirte auf. Was wusste er? Unser Fahrer fragte: Wer wird hier verehrt? Antwort: Die Ziegen gehören mir  nicht. Frage: Wie heißen die Götter? Antwort: Ich wohne im Dorf hinter den Feldern. Ergebnis: Von dem tauben Hirten konnten wir keine Informationen bekommen. Unser Führer versuchte darauf, über sein Handy Kontakt zu einem Dorf in der Nähe zu bekommen. Nachdem wir schon einen großen Teil der Steine und Figuren besichtigt und fotografiert hatten, tauchte plötzlich ein Moped mit einem Einheimischen auf. Normalerweise würde er nie diesen Weg fahren. Es sei gefährlich, sich in die Nähe dieser Dämonen und Götter zu wagen. Erst recht dürfe niemand in der Nacht hierher kommen, erklärte er uns.

Wer ist Sudalai? Eine Auskunft lautet, er ist der Chef aller Dämonen und bösen Mächte und wird auch Sudalai Madan und Sudalai Madasamy genannt. Als Schutzgott der Tamilen hat er eine ähnliche Funktion wie Ayyanar und geht zurück auf den vorhinduistischen Geisterglauben. Sein Ritualort liegt oft außerhalb der Dörfer bei einem Begräbnisplatz oder an einer Straße, wo Steinpyramiden und Opferstellen ihn repräsentieren. Oft stehen Figuren anderer Götter daneben oder ein aufgemaltes Bild weist auf den Schutzgott hin. Die „Tempel“-Steine stehen unter freiem Himmel ohne Dach und Innenraum. Als Symbole seiner Macht zeigt er oft Schwert, Hackmesser, Peitsche, Keule und Sichel.



Oft hat jede Kaste und jedes Dorf einen eigenen Platz für die Verehrung, ja sogar einzelne Familien haben für sich einen Platz eingerichtet. Die Gottesdienste finden nur am Dienstag und am Freitag statt. Einmal im Jahr wird außerdem ein dreitägiges Fest (Kodai) mit Opferungen von Tieren veranstaltet. Die Priester kommen meist ebenfalls aus niederen Kasten, sind Töpfer oder Wäscher.

Neben Sudalai steht oft seine etwas kleinere Frau Madathy Amman. Sie wird angerufen bei Heirat, Geburt, für eine gute Entwicklung der Kinder und für eine gute Gemeinschaft. Ihre Kraft und Energie bezieht sie aus der Tatsache, dass sie die Mutter und Fürsprecherin ist.


Ein typischer Ritualort mit Steinpyramiden als Repräsentanten der Schutzgötter.

Die roten Streifen der Podeste weisen auf den heiligen Bereich der Götter hin. Auch die Umfassungsmauern aller großen Tempelanlagen zeigen diese senkrechten roten Streifen. Die drei roten Säulen im Hintergrund stehen für Shiva und Vishnu. Vorne links befindet sich der Opferplatz für Tiere.

In Alangulam ("tiefer Wasserteich"), dem Heimatdorf unseres Führers, konnten wir mitten im Dorf einen aufwendig angelegten Sudalai-Mariamman-Bezirk besichtigen. Ein überdachter Tempel mit Ganesh, Lakshmi und Schlangengottheit und ein weiterer Schutz durch Göttersteine und Schlangenbaum an den Ecken. Angrenzend war der Dorfplatz geschmückt anlässlich eines Festes zur ersten Monatsblutung eines Mädchens. Innerhalb des Dorfes befindet sich ebenfalls eine große evangelische Kirche. Die Missionierung hatte wohl eine kulturelle Zweiteilung des Dorfes zur Folge. Unser Führer stammte aus einer christlichen Familie, was zur Folge hatte, dass er fast keine Kenntnisse von Sudalai und den alten Dorfgöttern hatte.

Der elefantenköpfige Ganesh bzw. Ganapati

Bei unserem Besuch der verschiedenen Tempel wunderten wir uns, dass neben der Hauptgottheit der elefantenköpfige Ganesh zu sehen war und sogar durch Feuer- und andere Rituale verehrt wurde. Des Rätsels Lösung ist die enorme Bedeutung, die im Hinduismus diesem Gott zugeschrieben wird, der fast im monotheistischen Sinn alles Göttliche umfasst.

(Oh, Herr Ganapati!)Du bist die Dreieinigkeit) Brahma, Vishnu und Mahesa.
Du bist Wasser [Indra]. Du bist Feuer [Agni] und Luft [Vāyu].
Du bist die Sonne [Sūrya] und der Mond [Chandrama]. Du bist Brahman.
Du bist (die drei Welten) Bhuloka [Erde], Antariksha-loka [Raum], und Swargaloka [Himmel].
Du bist Om. (Das bedeutet, Du bist dies alles).

aus Śrī Gaṇapati Atharvaśīrṣa /vedischer Text


Relief am Murugantempel von Tiruchendur: Ganesh als vierarmiger Kutscher mit seinen riesigen Ratten als Zugtiere

Schon in den Veden gibt es Texte, die ihn mit allen Hauptgottheiten und mit der Silbe OM gleichsetzen. Darüber hinaus wird Ganesh auch in den Puranas und sogar in buddhistischen Tantras unter dem Namen vināyaka (Sanskrit: विनायक) erwähnt.

(Oh, Herr Ganapati!)
Du allein bist die sichtbare Manifestation der Essenz der Worte „Das bist Du“.
Du allein bist der Handelnde.
Du allein bist der Schöpfer und Bewahrer (des Universums).
Du allein bist der Zerstörer.
Wahrlich, Du allein bist all dies in der Schöpfung, denn
Du bist Brahman.
Du bist die ewige Seele in körperlicher Form.


Ganesh schenkt seinem Bruder Murugan, der auf einem Pfau neben einer Erdschlange sitzt, sein Herz.
Im Hintergrund seine Eltern Shiva und Parvati
neben einem Wasserfall vor ihrem idyllischen Wohnsitz im Himalaya.

Aus den tamilischen Briefen an deutsche Missionare, 1714:
3. Brief:
"Unter solchen einfältigen Leuten erwählet sich jedweder einen Gott, welchen er selbst will. Einige sagen: Wir sind Sklaven  der Mariammen; einige: Wir sind Sklaven von Ayanar usw.

26. Brief: Alles, was sie (die christlichen Priester) schreiben und reden, läuft auf eine Verachtung und gänzliche Verwerfung unserer Religion und unseres ganzen Gottesdienstes hinaus…Ja, die Götter, die wir ehren und von welchen wir die Seligkeit erhoffen, halten sie für Teufel und beschuldigen uns, dass wir durch ihre Figuren niemanden als den Teufel verehreten…
Eine jedwede Nation hat ihre besondere Tracht, Sitten und Rechte, die der anderen Nation ungereimt vorkommen. Als ist`s auch mit der Religion. Gott ist mannigfaltig in seinen Werken. Daher will er auch mannigfaltig verehrt werden.

Mit Ayyanar, dem zweitwichtigsten Schutzgott der Landbevölkerung, haben wir uns bei unserer letzten Südindienreise 2009 auseinandergesetzt.
s.Christas Fotogalerie "Ayyanar a Powerful Village God"

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Murugan, der Schutzgott der Tamilen,
auch Subrahmanyan, Kartikeya, Kumaraswami und Skanda genannt

Die Verehrung des hinduistischen Kriegsgottes Murugan im Tamilenland geht auf einen alten traditionellen Volksglauben zurück, was durch die beiden Ehefrauen zum Ausdruck kommt. Valli ist die Tochter eines Stammeshäuptlings und Devasena die Tochter Indras. Durch diese Ehefrauen ist er mit dem Volk und den hochrangigen Hindugöttern verbunden.

Der Volksstamm der Irular-Adivasi singt und tanzt zu folgendem Lied:

Hebt das Bein und tanzt,
hebt das Bein und tanzt!
Was wirst Du tun Onkel Murugan, was willst du tun.
Man hat Dich gesehen am Abend, wie du spieltest auf dem Thiruthani Berg.
Man hat Dich gesehen am Abend, wie du spieltest auf dem Thiruthani Berg.
Man hat Dich gesehen, wie Du tanztest auf dem Thuthani Berg.
Man hat Dich gesehen, wie Du tanztest auf dem Thuthani Berg.
Was wirst Du tun Onkel Murugan, was willst du tun?

( aus Spitzing: "Die Irular - unbekannte Ureinwohner Südindiens")

Murugan wird oft mit seinem Reittier, einem Pfau, einer Lanze und einem Bogen dargestellt (s.o.). Die Lanze hat er von seiner Mutter Parvati bekommen. Sie zeigt seine Energie und seine Kraft. Sie symbolisiert aber nicht nur das Kriegerische, sondern auch das Licht der Sonne, und steht auf spiritueller Ebene für das geistige Licht zur Vernichtung von Unwissenheit. Auf dem Land sahen wir oft Plätze mit vielen aufgestellten Lanzen als Symbole für Murugan.

Die Verbindung der Verehrer mit Murugan zeigt sich in einer Trance, in der sie sich von ihrem Körper lösen und scheinbar schmerzlos werden. In Prozessionen wird die Überwindung der Schmerzen oft in grausamer Weise dargestellt, indem die Verehrer sich an Haken aufhängen oder ihre Wangen mit Stangen durchbohren.

In Tiruchendur konnten wir an dem Skanda-Sashti-Fest zu Ehren Murugans teilnehmen.

 

Das Skanda-Sashti-Fest in Tiruchendur
Weitere Fotos und Details in Christas Fotogalerie "Skanda Sashti Festival Tiruchendur"

Skanda: der Samen, der verschüttet wird.
Sashti: sechster Tag der 14tägigen Mondphase nach dem Mondkalender der Hindus

Die Menschenmassen auf dem Strand vor dem Murugan-Tempel.
Im Vordergrund unter dem Baldachin, das mit Blumen und Limonen geschmückte schwarze Bild von Murugan/Skanda. An den Ecken befinden sich Lanzen als machtvolle Zeichen des Gottes.

Herr, der das strahlende Licht des Vel hält! Die barmherzige, strahlende Präsenz, die das Elend jener beseitigt, die zu Dir meditieren! Kann man es anderen beschreiben, so dass sie dieses Wesen verstehen, das allein ungebunden steht?

Zur Eröffnung des Festes werden die Statuen Murugans und seiner zwei Frauen mit viel Wasser überschüttet. Musiker mit Schalmeien und Trommeln und Glockenklänge begleiten die Zeremonie. Dann werden die Figuren mit dicker, gelber Farbe überschüttet, wodurch die Statuen lebendige Züge annehmen, was die Gläubigen mit erregten "ooooo" -Rufen quittieren. Zwischen den Wassergüssen wird um die Statuen immer wieder ein Feuerkreis beschrieben. Darauf schütten die Priester Kübel mit Milch, Wasser, ein Glas Honig, einen Eimer Obstsalat, Wasser, weiße Asche aus. Zum Schluss streichen sie gelbe Paste auf Brust und Stirn und malen einen roten Punkt auf die Stirn. Diese Prozedur wird von vier Brahmanenpriestern vollzogen, während die Musiker im Stile eines Free-Jazz-Konzertes die Verlebendigung des Gottes unterstützen. Danach beginnen die Gläubigen mit einem rituellen Gesang.

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Köpfe der drei bösen Mächte "Selbstsucht, Illusion und Zorn", die von Murugan besiegt werden. Beim Fest werden die Köpfe abgeschlagen und durch einen weißen Hahn ersetzt.

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Der Hahn hängt an der Lanze des siegreichen Murugan und stellt sein Wapppentier dar.

 

Mulaipari Fest
für die Fruchtbarkeit von Land und Mensch und für Frieden und Harmonie

Weitere Fotos und Details in Christas Fotogalerie "Mulaipari Festival in Kuvathupatti Tamil Nadu, India"

Dieses Fest findet immer zu Ehren der Muttergottheit eines Dorfes statt.

Frauen und Mädchen tragen auf ihren Köpfen Töpfe mit neun gekeimten Samen durchs Dorf. Den Samen sind die neun Planeten und neun Tempel zugeordnet: Weizen der Sonne, Reis dem Mond, Erbsen dem Mars, Mungbohnen dem Merkur, Kichererbsen dem Jupiter, weiße Bohnen der Venus, schwarzer Sesam dem Saturn, Urdbohne dem Rahu und Kollubohne dem Kethu.


Schon während der Prozession durchs Dorf fallen einige Frauen in Trance. Das ist sicher auch eine Folge der intensiven Musik (zwei Trommler mit jeweils 2 Trommeln, ein Trommler mit einer größeren Trommel und zwei Schalmei-Bläser). Zur Beruhigung schütten die Dörfler den Prozessionsteilnehmerinnen Wasser über die Füße oder über den Kopf.


Nach der Prozession tanzen die Frauen vor dem Tempel der Amman, wobei noch weitere Frauen in Trance fallen. Der wilde Tanz formiert sich schließlich zu einem ruhigen Rundtanz um die in der Mitte stehenden Töpfe, wobei eine Frau Gebete an die Göttin singt.

 

Heiler, Schamanen, Wahrsager
Weitere Fotos und Details in Christas Fotogalerie "Shamans, Diviners, Healers, Fortunetellers in Tamil Nadu India"


Heilungs- und Reinigungszeremonie im Tempel

Bei einem Kani-Schamanen

Der Volksstamm der Kaniyan

Die Schamanen der Kani opfern Sudalai ihr eigenes Blut, indem sie sich beim Ritual ins Handgelenk oder in die Zunge schneiden und das Blut mit Bananen vermischen, damit der vom Gott Besessene es essen kann. Bei einem anderen Ritual auf einem Begräbnisplatz opfert der Schamane zunächst Bananen, Weihrauchstäbchen, heilige Asche, rote Farbe, Sandelpaste, Betelblätter, Arecanüsse und Kampfer dem Gott Sudalai auf einem Bananenblatt, vermischt dann sein Blut mit dem der geopferten Tiere (ein Lamm, ein Schwein und ein Hahn) in einem Topf, der Reis, Fleisch, Gemüse, gekochte Eier, Joghurt und Butter enthält. Danach formt er Bälle aus den Lebensmitteln und wirft sie in alle Richtungen. Man glaubt, dass diese Bälle als Nahrung des Gottes in der Luft bleiben. (Ausführliche Beschreibung des Rituals unter Kaniyan: ritual performers of Tamil Nadu, South India).

Solche Ritualorte für Sudalai sind berühmt für Weissagungen, schwarze Magie und Heilungspraktiken.

Abseits der Hauptverbindungsstraßen besuchten wir einen Schamanen der Kaniyan, der zusammen mit seinem Onkel, dem Hauptpriester der Siedlung, die Rituale vollzieht. Hier sehen wir ihn bei der Vorbereitung: ein Bananenblatt mit heiliger Asche, sieben Blätter, auf denen jeweils 1 Rupie und 25 Paisa liegen, zwei metallene Röhren und ein Bambusstab. Das Einzelblatt symbolisiert den Hauptgott Shiva. Die übrigen sechs Blätter verweisen auf die Elemente Feuer, Wasser, Luft, Erde und Donner und Blitz. Er öffnet zunächst symbolisch die Röhren, indem er Reiskörner hindurch rieseln lässt. Dann singt er Gebete und streicht dabei rhythmisch über die geriffelte Seite der Metallröhren. Zunächst langsam, um die Götter zu locken, danach schneller werdend und dabei 101 Götter anrufend, erst die unterrangigen, dann die höheren Götter. Bei psychisch Kranken drückt er anschließend den kurzen Bambusstab, der Shiva symbolisiert, auf den Kopf und malt einen weißen Aschepunkt auf die Stirn.


Diese Schamanin hilft vor allem gegen Krankheiten. Auf ihrem Altar steht das Schwert als Symbol Murugans.


Diese Schamanin entzündet nach einem Gebet Weihrauchstäbchen, öffnet dann eine Kokosnuss und liest aus ihr das Leben der Patienten.


Einheimische suchen Rat bei einem Sudalai-Priester, der gegen Verwünschungen und ihre Folgen hilft. Nach seiner Aussage ist er auch Christ. Bei seiner Zeremonie wirft er immer wieder eine Handvoll Kaurischnecken auf den Boden und spricht dabei mit seinen Patienten und mit dem Helfergott Sudalai. Zum Abschluss gibt er ihnen heilige Asche, Wasser und einige Blätter, oder er verlangt ein Tier als Opfergabe.

Ein Wahrsager vor einem Tempel lässt einen Papagei Glückskarten ziehen. Danach liest er aus Annes Hand viele Fakten aus ihrem Leben.

 

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Amman- und Sudalai-Statuen an der Straße

Tourverlauf 2011

Südindien I: Eine Reise durch Tamil Nadu auf den Spuren der Muttergottheiten. 2009/2010
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